OBin Häußler zu den Kürzungsplänen an der MLU Halle

von 27. Mai 2004

Jetzt wird deutlich, dass die Hochschulplanung eklatante wirtschaftliche Folgen für Halle haben wird. Die Universität ist in den vergangenen Jahren zu einem Kernpunkt der Entwicklung der Stadt geworden. Viele wirtschaftliche Planungen in und mit der Stadt sind auf die Universität, ihre Institute und ihre Absolventen ausgerichtet. Biotechnologie und Gründerzentren setzen auf die Kooperation mit der MLU, insbesondere auf die jetzt bedrohte Ingenieurwissenschaft. Mit den Schließungen ganzer Studiengänge kann die Entwicklung der Stadt ins Stocken geraten. Die Auswirkungen der Kürzung werden auch die wirtschaftliche Entwicklung im mitteldeutschen Raum in Mitleidenschaft ziehen. Das darf nicht passieren. Wenn die Universität mehr als 50 Professorenstellen und etwa 5000 Studenten verlieren soll, hat dies auch einschneidende Wirkungen auf den Wohnungsmarkt, die Kaufkraft, das gesamte Leben in der Stadt. Die Landesregierung ignoriert mit ihren Kürzungen auch die Meinungsäußerungen der regionalen Wirtschaft und des Regionalforums Halle. Eine sachgerechte Reform der Hochschulstruktur ist aber etwas anderes als ein harter Sparkurs. Das scheint man in Magdeburg zu verwechseln und nimmt eine schwerwiegende Schädigung der Entwicklungsmöglichkeiten Halles in Kauf.