Offener Brief an die Mitarbeiter der Stadt Halle (Saale)

von 30. September 2019

Offener Brief an die Mitarbeiter der

Stadt Halle (Saale)

Sehr geehrte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,

mit diesem offenen Brief möchte ich mich direkt an Sie wenden. Als Oberbürgermeister ist man der direkte Dienstvorgesetzte der Mitarbeiter der Stadtverwaltung und besitzt auch viel Einfluss auf die Eigenbetriebe und die Tochterunternehmen der Stadt.

Durch viele persönliche Gespräche konnte ich mir einen Einblick in die aktuelle Situation innerhalb der Verwaltung verschaffen. Besonders ein Gespräch ist mir dabei in besonderer Erinnerung geblieben. Eine ehemalige Mitarbeiterin wurde, nachdem sie gegen Herrn Wiegand im Untreueprozess ausgesagt hat, mehrfach versetzt und am Ende stand eine Frühverrentung auf Grund der psychischen Belastung. Dieses Schicksal hat mich berührt und ist nur ein Beispiel für das Personalgebaren nach Gutsherrenart des aktuellen Oberbürgermeisters. Auch das Mobben von Mitarbeitern, wie es durch ein gerichtliches Urteil festgestellt wurde, verurteile ich aufs Schärfste.

Ich möchte als neuer Oberbürgermeister mit Ihnen zusammen eine Kultur des gegenseitigen Respekts und Vertrauens aufbauen. Dazu gehört für mich auch, dass ich Ihre Expertise beachte und wertschätze und Ihnen nicht externe Berater oder „Beauftragte“ vor die Nase setze. Auch werde ich die Bevormundung der Geschäftsbereiche durch die Leitung des Büros des Oberbürgermeisters beenden und ebenso das öffentliche Vorführen von Stadtverwaltungsmitarbeitern in der zur Egoshow verkommenen Beigeordnetenkonferenz. Für mich ist die Verwaltung aktuell ein „Tanker auf Trockendock“, der ich ein neues Selbstwertgefühl schaffen will.

Das wertvollste Kapital einer öffentlichen Verwaltung sind Sie, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Diesem Leitbild werde ich folgen und hoffe mit Ihnen zusammen in den kommenden Jahren für das Wohl unserer Stadt arbeiten zu dürfen.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

Andreas Silbersack