Osttangente erst 2014 fertig?

von 8. Februar 2011

Die geplante Fertigstellung der Osttangente zwischen Delitzscher Straße und B 100 Ende 2013 ist in Gefahr. Wie Tiefbauamtsleiter Martin Heinz auf Nachfrage sagte, könne er keine genauen Aussagen treffen. Jedoch sei eine Fertigstellung erst zur Jahresmitte 2014 denkbar. Die Fördermittel seien jedoch trotz möglicher Terminverschiebungen nicht in Gefahr.

Zuvor hatte die Verwaltung eine Abstimmung über Grundsatz- und Baubeschluss vertagen lassen. Man wolle die Zeit nutzen, um die umfangreichen Fragenkataloge der Stadträte zu beantworten. “Wir wollten nichts über Knie brechen. Das ist eines der größten Bauvorhaben der Stadt”, begründete Heinz gegenüber HalleForum.de die Vertagung.

Olaf Sieber (Linke) hatte sich nach dem Verzicht auf eine Ampelanlage an der Kreuzung Reideburger Landstraße/Osttangente erkundigt. Ein Kreisverkehr sei ihm zufolge hier sinnvoller. Martin Heinz sieht das anders. Zwar habe man an den Knotenpunkten auch die Möglichkeit von Kreisverkehren geprüft, diese jedoch würden die Geschwindigkeit reduzieren, weil gebremst und beschleunigt werden müsse, wie Heinz im Gespräch mit HalleForum.de ausführte.

Auch andere Fragen bewegten die Stadträte. So erkundigte sich Uwe Köck (Linke) nach dem Schallschutz und einer nachvollziehbaren Umweltverträglichkeitsprüfung, mahnte zudem eine Prüfung der Grundwasserproblematik an. Michael Sprung (CDU) erbat sich Auskünfte zu Auswirkungen der Nichtanbindung der Berliner Straße und einem Gleisausbau der Bahn. Zu letzterem soll sich die Deutsche Bahn möglichst im kommenden Ausschuss äußern, war die Bitte mehrerer Räte. Deutliche Kritik an der Verwaltungsvorlage äußerte Olaf Sieber. Diese sei unverständlich. So habe die Bürgerinitiative glücklicherweise Fachwissen um die Vorlage zu hinterfragen. Er wies zudem auf einen im Beschluss 1993 gefassten Radweg-Bau bis zum Goldberg hin, der nun offenbar wegfallen soll. Und Manfred Sommer bat um Prüfung einer Trogvariante.

Die Stadtverwaltung und Anwohner liegen seit Monaten wegen des Weiterbaus im Clinch. Aus Lärmschutzgründen fordern die Anwohner unter anderem eine Tunnellösung, während die Stadt aus Kostengründen Brücken bauen will. Dies sei um 7,4 Millionen Euro günstiger als eine Untertunnelung. Diese Summe habe die Stadt angesichts der schwierigen Haushaltslage nicht. Umplanen will die Stadtverwaltung deshalb ihren Vorschlag auch nicht, stattdessen den Stadträten weitere Argumente für ihre Variante zukommen lassen. Allein sechs Aktenordner stünden laut Heinz zum Lärmschutz zur Verfügung.