Palme entfaltet ihre Wedel in Franckens Stiftungen

von 2. Mai 2012

Wann ist der Winter endgültig vorbei? Wenn die Dattelpalme im Pflanzgarten der Franckeschen Stiftungen steht. Am Mittwoch war es wieder soweit. Mit einem kleinen Fest wurde der Baum aus seinem Winterquartier im Gewächshaus hinaus ins Freie geholt. Nun kann das fünf Meter hohe Gewächs wieder seine Wedel entfalten. Eingeweiht wurde außerdem eine begehbare Kräuterspindel. Sie zählt mit einem Durchmesser von acht Metern und einer Weglänge von knapp 50 Metern zu den größten in Halle und Umgebung. Angelegt wurde die Spindel von Dr. Hilmar Burggrabe in Kooperation mit den Franckeschen Stiftungen und Prof. Michael Gebauer vom Institut für Schulpädagogik und Grundschuldidaktik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Über 60 verschiedene Kräuterarten, nach klimatischen und Bodenansprüchen gepflanzt, werden den Kindern des Pflanzgartens jetzt vielfältige neue Erfahrungen ermöglichen. Viele dieser Kräuter fanden sich bereits in den mittelalterlichen Klostergärten und im Arzneimittelgarten zu Zeiten August Hermann Franckes, darunter heute weniger bekannte wie buntlaubiger Beifuß, Apfelminze, weißbunter Zitronenthymian, rosa Ysop oder Muskateller-Salbei. Die Kräuterspindel erweitert das umweltpädagogische Angebot des Pflanzgartens für Kinder aus allen sozialen Schichten und wird den Gesundheitsangeboten etwa für Adipositas-Kinder genauso zur Verfügung stehen wie dem kulturellen Kinderfreitisch des Krokoseums, den Lehrern und Erziehern der Bildungseinrichtungen auf dem Gelände der historischen Schulstadt sowie den Lehramtsstudierenden im Rahmen ihrer Ausbildung. Ermöglicht wurde die Einrichtung der Spindel durch die großzügige Unterstützung des Rotary Club Georg Friedrich Händel und des Lions Club Halle an der Saale, die jeweils die Hälfte der Kosten von 2.500 Euro spendeten. Den ursprünglichen Pflanzgarten hatte August Hermann Francke einst 1698 für die Versorgung der Stiftungen eingerichtet. Vor fünf Jahren wurde er wieder hergerichtet. Granatäpfel, Oleander oder Feige, auch viele Heil- und Apothekerpflanzen sprießen hier bereits. Zudem gehören drei Maulbeerbäume dazu. Die wurden hier eins zur Seidenraupenzucht angepflanzt.