Ein Panzer aus Pappe rollte am Sonntagnachmittag über den Boulevard und den halleschen Marktplatz, begleitet von Trommelklängen und einem dutzend Friedensaktivisten. Der Friedenskreis Halle wollte mit dieser Aktion, seiner kritischen Waffenparade, gegen deutsche Rüstungsexporte demonstrieren.
Im Rahmen der Kampagne “Aktion Aufschrei – Stoppt den Waffenhandel!” wurde eine Änderung des Artikels 26 II Grundgesetz gefordert. Die Herstellung und Verbreitung von Kriegswaffen sollen damit eingeschränkt werden. Bei den Passanten in der Innenstadt sammelten die Friedensaktivisten außerdem Unterschriften, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen.
Marcus Stückroth, Sprecher der AG Friedenspolitik im Friedenskreis, kritisierte unter anderem, dass Deutschland der größte Waffenlieferant Europas und der Drittgrößte weltweit. Kriegsschiffe, Panzer und Maschinenpistolen gehen von Deutschland aus in alle Welt. Zu den Empfängern zählen auch autoritäre Regime, die Menschenrechte mit Füßen treten. Genehmigt werden die Rüstungsexporte ohne öffentliche Kontrolle. Selbst der Bundestag ist außen vor, bemängelt Stückroth.
Seinen Worten zufolge sind allein durch Gewehre der Firma Heckler & Koch seit dem 2. Weltkrieg über eine Million Menschen getötet wurden. “Wir fühlen uns den Opfern dieser skandalösen Politik verbunden und wollen den Geschäften mit dem Tod ein Ende setzen”, so Stückroth.
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