Paul-Riebeck-Stiftung im Jahr der Jubiläen

von 15. September 2014

Der Namensgeber Paul Riebeck, Sohn des Industriellen und Stadtverordneten Carl Adolf Riebeck, erbte bei dessen Tod ein beträchtliches Vermögen. Vor genau 125 Jahren stirbt er selbst im Alter von nur 30 Jahren. In seinem Testament schreibt Paul Riebeck die wohltätige Familientradition fort und hinterlässt der Stadt Halle mehr als zwei Millionen Mark – zweckgebunden – für die Finanzierung eines Altenheims.

Vor nunmehr 120 Jahren – im Frühjahr 1894 – beschließt die Stadt daraufhin die Gründung der Paul-Riebeck-Stiftung, die am 19. April 1894 durch Regierungserlass bestätigt wird. Im gleichen Jahr beginnt der Bau des Stammhauses der Stiftung inmitten einer großzügigen Parkanlage. Im Volksmund lange „Schloss von Halle“ genannt, steht das historische Stift in der Kantstraße inzwischen unter Denkmalschutz und erfüllt auch heute die Bestimmung seines Stifters.

Gut 100 Jahre nach Gründung der Stiftung und einer wechselvollen Geschichte werden Anfang der 1990er Jahre allerorts Gesellschaftsverhältnisse auf den Prüfstand gestellt, neue Strukturen entwickelt und ungewohnte Wege beschritten. Das gilt auch für die Paul-Riebeck-Stiftung. Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Halle beschließt 1991 die Reaktivierung der Stiftung und verabschiedet im Oktober 1993 die Stiftungssatzung. Zeitgleich fällt die Entscheidung, die Paul-Riebeck-Stiftung zu Halle an der Saale nicht mehr im Haushalt der Stadt zu verwalten. Betrieb und Personalhoheit gehen also auf die Stiftung über. Vor genau 20 Jahren, im Januar 1994, erlebt die Stiftung ihre neue Geburtsstunde.

In den Folgejahren wurden Wohn- und Lebensbedingungen der Bewohner auf ein zeitgemäßes Niveau gebracht. Die Stiftung baute, sanierte und wuchs, erweiterte Dienstleistungen und Angebote. Inzwischen bündelt die Paul-Riebeck-Stiftung mit einem gut 400köpfigen Team sämtliche fachliche und soziale Kompetenzen auf den Gebieten der Altenpflege und Behindertenhilfe. Das Stammhaus im Riebeckpark ist eins von heute vier Häusern der stationären Altenpflege, hinzu kommen Tagespflegen, ein ambulanter Pflegedienst, seniorengerechte Wohnungen sowie eine Begegnungsstätte. Zählt man die Angebote der Behindertenhilfe hinzu, nehmen täglich rund 1.500 Hallenser die Leistungen der Paul-Riebeck-Stiftung in Anspruch.

Paul-Riebeck-Stiftung in Zahlen (Stand Oktober 2013)

Allgemein

4 stationäre Pflegeeinrichtungen Altenhilfe

2 stationäre Pflegeeinrichtungen Behindertenhilfe

401 Mitarbeiter

1.500 Menschen, die täglich unsere Leistungen in Anspruch nehmen

Altengerechte und behindertenfreundliche Wohnungen

230 Wohnungen der Paul-Riebeck-Stiftung

Altenhilfe

stationär

4 Altenpflegeheime

380 Pflegeplätze insgesamt

ambulant und teilstationär

1 Begegnungsstätte für Senioren

1 Ambulanter Pflegedienst (ca. 50 Betreute)

2 Tagespflegen (25 Plätze)

1 Beratungsstelle für Menschen mit Demenz

Behindertenhilfe

99 Plätze im Förderwohnheim für Menschen mit geistiger Behinderung

21 Plätze in sieben Außenwohnungen für Menschen mit geistiger

Behinderung

22 Plätze in der Tagesförderstätte für Menschen mit geistiger Behinderung

48 Plätze im Wohnheim für Menschen mit seelischer Behinderung

17 Plätze in der Tagesstätte für Menschen mit seelischer Behinderung

21 Plätze im Intensiv Betreuten Wohnen