PETA fordert Katzenkastration

von 6. Oktober 2011

In Halle gibt es zuviele freilaufende Katzen, deshalb haben bereits die Tiervereine einen Aufnahmestopp für ihre Unterkünfte ausgesprochen (HalleForum.de berichtete). Angesichts 5.000 streuender Katzen allein in Halle fordert die Tierschutzorganisation PETA eine Kennzeichnungs- und Kastrationspflicht für freilaufende Katzen.

Heimatlose Katzen seien meist die Nachkommen von nicht kastrierten Katzen aus Privathaushalten. Sie leiden an Hunger, viele von ihnen sind krank, verletzt oder werden Opfer von Jägern oder Tierquälern. Katzen, die von keinem Tierarzt behandelt oder von keinem Menschen umsorgt werden, sterben häufig sogar an leicht zu behandelnden Krankheiten. Nur ein Kastrationsgebot für alle freilaufenden Katzen könne zukünftiges Leid verhindern und Tierheime entlasten.

„Viele Menschen glauben immer noch, dass es nur in Süd- und Osteuropa heimatlose Katzen gibt“, sagt Carola Schmitt, Kampagnenleiterin bei PETA. „Dabei streifen auch bei uns in Deutschland geschätzte zwei Millionen verwilderte Katzen durch Parks, Wälder und Hinterhöfe. Die Stadt könnte langfristig eine Menge sparen, würde sie jetzt entsprechend handeln.“ Prinzipiell haben Stadt und Behörden nicht nur eine entsprechende Verantwortung, sondern sind nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch verpflichtet, Fundtiere tierschutzgerecht unterzubringen.

In Paderborn gebe es laut PETA bereits seit 2008 ein Kastrationsgebot. Inzwischen hätten zahlreiche Städte nachgezogen, zuletzt Bremen, Verden und Hilchenbach. In Österreich sei das Gebot sogar fest im Tierschutzgesetz verankert. Eine nicht kastrierte Katze könne im Jahr zweimal Babys bekommen, diese wiederum seien ab dem fünften Lebensmonat geschlechtsreif. Damit werde schnell klar, wie verheerend das Problem wirklich sei. So könnten eine einzige Katze und ihre Nachkommen rein rechnerisch in nur sieben Jahren 420.000 weitere Katzen in die Welt setzen. "Die Kastration ist für Katzen unbedenklich – auch die Bundestierärztekammer rät zur Kastration von Freigänger-Katzen", so PETA.