PETA: Zoo Halle soll Tiere durch Menschen austauschen

von 8. Februar 2012

PETA: Zoo Halle soll Tiere durch Menschen austauschen

Als Hardlinerin im Kampf um Tierrechte ist die Meeresbiologin Tanja Breining bereits bekannt, erstattete unter anderem Anzeigen gegen Angler wegen Lebendköder. Neuestes Ziel ist nun der hallesche Bergzoo. Breining und die Tierrechtsorganisation PETA haben den Zoo aufgefordert, die in Aquarien gehaltenen Fische durch menschliche Artisten zu ersetzen.

Vorbild sei das britische Unterwasser-Ensemble „Aquabatix“. Dies habe, so Breining, mit seiner Darstellung der „Mermaid Love Story“ das Publikum im Istanbuler Aquarium begeistert. „Die Umgestaltung des Aquariums in ein Unterwassertheater wäre für alle ein Gewinn: Die Besucher würden sich am Meerjungfrauenballett erfreuen, der Zoodirektor am Gewinn und die Fische an der Freiheit“, so Breining.

Der Austausch „Mensch gegen Tier“ würde den Fischen durch die Gefangenschaft verursachtes Leid ersparen und auch dazu beitragen, dass der oftmals mit dem Fischfang einhergehenden Zerstörung der Meeresfauna Einhalt geboten wird. Kosten für die aufwändige Pflege der Fische, verbunden mit dem Ersatz für verstorbene Artgenossen, würden entfallen, erklärte Peta. Das durch Dauerstress, Transport und Gefangenschaft bedingte Leid der Fische wäre Vergangenheit und der durch Fischfang, oft mittels giftigem Zyanid, verursachten Korallenriff-Zerstörung könnte Einhalt geboten werden.

Nach einem Bericht des Washingtoner Worldwatch-Instituts werden weltweit jährlich bis zu 600 Millionen „Zierfische“ aus den Meeren geschöpft, davon werden etwa sechs Millionen Fische nach Deutschland importiert, vor allem aus Asien und den USA. Eine fahrlässige Behandlung der Fische, Dauerstress und fehlender Sauerstoff in Transportbehältern fordern Todesopfer noch bevor die Fische in das Flugzeug nach Deutschland verladen werden. Tausende überleben den Transport nicht, selbst wenn man ihnen hochdosierte Antibiotika ins Wasser schüttet.

Die faszinierende Unterwasserwelt könne nicht nur ausschließlich an lebenden Meeresbewohnern veranschaulicht werde, erklärt die Tierschutzorganisation. Auch mittels Schaubilder, Filmen, Tafeln und Tiermodellen sei es möglich, Besuchern das Thema näher zu bringen.