Plakatkrieg in Halle

von 24. Februar 2011

Mit der wilden Plakatierung sollte Schluss sein. Im letzten Jahr hatte der Stadtrat den Vertrag mit Ströer DSM für Werbeflächen im Stadtgebiet verlängert. Darin festgelegt war auch, dass Plakate künftig nur noch in eigens angebauten Plakathaltern hängen dürfen. So soll das ausufernde wilde Plakatieren eingedämmt werden.

Doch nicht jedes Unternehmen hielt sich daran. Die Halle-Messe hängte weiterhin Plakate selbst auf. DSM nahm sie wieder ab. Nun geht der Streit vor Gericht. Denn bei der Halle-Messe beklagt man die Kosten und befürchtet die Ausnutzung eines Monopols. 1,86 Euro habe man bisher pro Plakat an zehn Tagen gezahlt, zwei Wochen kosten nun 17,60 Euro, also ein Vielfaches. Mit einer einstweiligen Verfügung will die Halle-Messe nun verhindern, dass DSM weiterhin Plakate abnimmt.

Und auch den Stadtrat hat die Thematik erreicht, haben sich betroffene Firmen doch an die Fraktionen gewendet. Mit einem Dringlichkeitsantrag wollte die FDP deshalb die Thematik im Rat besprechen, doch die erforderliche Zweidrittelmehrheit wurde nicht erreicht, um den Antrag auf die Tagesordnung zu setzen. Der FDP-Fraktionsvorsitzende Gerry Kley mahnte die Verwaltung an, sich trotzdem um eine Lösung zu bemühen. Die Existenz von Firmen stehe auf dem Spiel, beklagte er. Das jetzige System bringe den Unternehmen erhebliche Schwierigkeiten.