Polizei Halle schnappt Überweisungsbetrüger

von 18. September 2009

Die Polizei hat am Donnerstag einen 56jährigen Leipziger nach einem Haftbefehl des Amtsgerichts Halle wegen schweren Betruges und Urkundenfälschung festgenommen. Dem Beschuldigten wird vorgeworfen, im Bereich Halle (Saale) und Leipzig im Juli und August fast 600 erfundene Zahlungsaufträge bei Geldinstituten in Auftrag gegeben zu haben. Die Geldbeträge in unauffälliger Höhe bis 100 Euro sollten von Konten ahnungsloser Kunden der Sparkassen Halle und Leipzig auf einem von einem weiteren 64jährigen Tatbeteiligten eingerichteten Konto in der Schweiz eingehen. Der Schaden wäre mehrere Zehntausend Euro hoch gewesen. In einigen wenigen Fällen war der Betrug bereits gelungen. In allen anderen Fällen war das illegale Treiben rechtzeitig durch Mitarbeiter der jeweiligen Sparkassen bemerkt und verhindert worden.

Auch die Schweizer Behörden waren bereits aufmerksam geworden und hatten die Guthaben auf dem schweizer Zielkonto „eingefroren“. Dank der raschen Informationsweitergabe aus der Schweiz sind Polizei und Staatsanwaltschaft in die Lage versetzt worden, die Identität der mutmaßlichen Täter aufzuklären. Noch völlig unbekannt ist, wie die Täter an die Kontodaten der Geschädigten gekommen waren.

Bei den Durchsuchungen in der letzten Woche in Leipzig sei nach Angaben der Polizei umfangreiches Beweismittel – insbesondere Computertechnik – sichergestellt worden. Das Material werde nun ausgewertet.

Der Beschuldigte war wegen der Durchsuchung untergetaucht. Gestern Nachmittag hatte er mit Hilfe eines Schlüsseldienstes versucht, wieder in seiner Wohnung zu kommen. Bei der Durchsuchung war das Türschloss von der Polizei ausgetauscht worden. Nach Angaben der Polizei ist der Tatverdächtige bereits polizeibekannt. Er kam zunächst in die JVA Leipzig.