Protest gegen neue EU-Verordnung hat Erfolg

von 9. November 2012

Diese Verordnung hätte bedeutet, dass faktisch alle Nachtflugverbote durch die EU-Kommission gekippt werden könnten; neue Nachtflugverbote würden gegen EURecht stehen. Der massenhafte Protest hatte Erfolg, denn in der Pressemitteilung der EU-Kommission vom 07.06.2012 heißt es: „Die Entscheidungen über lärmbedingte Beschränkungen bleiben eindeutig Sache der Mitgliedstaaten“. Wir fordern also weiterhin, dass die heute bestehenden Betriebsbeschränkungen an den einzelnen Flughäfen auch künftig von der EU-Kommission nicht gestrichen werden können.

Es ist bekannt, dass Nachtfluglärm Bluthochdruck verursacht und damit die Grundlage für weitere schwerwiegende Krankheiten, bis hin zum Herzinfarkt, sein kann. Die Deutsche Hochdruckliga e.V. DHL® – Deutsche Gesellschaft für Hypertonie und Prävention begrüßte daher im April 2012 das Urteil
des Bundesverwaltungsgerichts in Leipzig, welches ein Nachtflugverbot am Frankfurter Flughafenbestätigte. DHL® hofft auf eine bundesweite Umsetzung des Verbots. Zu den wichtigsten Präventionsmaßnahmen gegen Bluthochdruck gehört demnach eine erholsame Nachtruhe ohne dauerhafte Lärmbelästigungen. Deshalb macht sich DHL® für ein Nachtflugverbot in ganz Deutschland stark.

Um Menschen in der Nähe von Verkehrsflughäfen vor gesundheitsschädlichem Lärm zu schützen, verlangt das Umweltbundesamt eine Ausweitung von Nachtflugverboten und eine bundesweite Planung des Flugverkehrs. Für stadtnahe Flughäfen sei ein Start- und Landeverbot in der Zeit von 22 bis 06 Uhr notwendig, so Umweltamts-Präsident Jochen Flasbarth. Vor allem in den Nachtstunden schädige der Lärm eindeutig die Gesundheit. “Derzeit wird ein unseliger Standortwettbewerb zwischen den Flughäfen auf dem Rücken der Bevölkerung ausgetragen”, kritisierte Flasbarth. Nötig sei eine “nationale Flugverkehrsplanung”, um die betroffene Bevölkerung zu schützen.