Proteste gegen Atomkraft in Halle

von 21. März 2011

“Atomkraft abschalten” schallte es am Montagabend über den halleschen Marktplatz. Die Anti-Atom-Initiative Halle (Saale) hatte zu einer Protestkundgebung gegen Kernenergie und eine Mahnwache für die Opfer der Tsunami- und Atomkatastrophe von Japan aufgerufen. Rund 350 Hallenser waren gekommen.

Verschiedene Redner wiesen in ihren Beiträgen daraufhin, dass ein sofortiger Ausstieg möglich sei. Erinnert wurde an den 21. März vor 20 Jahren, als der damalige Bundesforschungsminister Heinz Riesenhuber das Aus des Forschungsreaktors Schneller Brüter in Kalkar verkündete. “Atomkraft ist nicht beherrschbar”, hieß es immer wieder. Hingewiesen wurde auch darauf, dass ein Stromausfall für den Ausfall der Kühlung der Reaktoren von Fukushima verantwortlich ist. “Das kann auch bei uns passieren”, so eine Rednerin. In der Nähe des Unglücksreaktors seien schon radioaktiv verseuchtes Trinkwasser und Lebensmittel entdeckt worden.

Mehrere Redner schlugen vor, Atomausstieg selber zu machen und zu Ökostromanbietern zu wechseln. Auch ein Marsch zur Energieversorgung Halle (EVH) wurde vorgeschlagen, um das Unternehmen zu einem Verzicht von Atomkraft zu bewegen. Auch die EVH kauft über die Strombörse Atomkraft. Atomstrom fließt auch in den Leitungen der HAVAG, gab Straßenbahnfahrer Frank Oettler zu bedenken.