Proteste gegen Gesundbrunnen-Abholzung

von 13. März 2010

Abgeholzt wurde in den letzten Wochen im Gesundbrunnenbad. Die Vorbereitungen für den Stadionausbau laufen. Doch nicht jeder ist damit einverstanden, dass großflächig Bäume gefällt worden und nun auch das Gesundbrunnenbad verschwinden soll. Rund 70 Hallenser waren einem Aufruf zur Protestexkursion gefolgt.

Andreas Liste vom Arbeitskreis Hallesche Auenwälder, der die Veranstaltung organisiert hatte, kritisierte wie die Stadt mit Einwendungen der Hallenser umgeht. Fast 300 Beschwerden hatte es gegen den Bebauungsplan der Stadt gegeben. Und obwohl der Abwägungsbeschluss noch gar nicht gefasst ist, seien schon Tatsachen geschaffen worden. „Das ist Willkür statt Demokratie“, so Liste. Der Stadt warf er Lobbyarbeit zugunsten des HFC vor.

Listes Ziel: die Fällungen müssen beendet werden. „Außerdem soll das Bad wieder hergestellt werden. Es gibt zum Beispiel Konzepte als Naturbad“, sagte er. Jetzt erwäge man rechtliche Schritte vor dem Verwaltungsgericht, so Liste. Schließlich werde hier ein Naturdenkmal zerstört, wo unter anderem 35 Vogelarten vorkommen. Das sahen auch andere Teilnehmer so. "Hier wüteten Vandalen", brachte ein Mann seine Wut zu Papier

Am Rande gab es ein Aufeinandertreffen mit einer handvoll HFC-Fans, die sich zunächst einen lautstarken Disput mit Andreas Liste lieferten. Seit Jahren sei am Bad nichts geschehen, so ein Fan, der den Protestlern vorwarf, den Stadion-Neubau stoppen zu wollen. Schnell beruhigte sich die Situation aber wieder. Und Andreas Liste machte klar: es gehe ihm nicht darum, den Stadionbau zu verhindern. „Soll der HFC doch sein Stadion bekommen“, sagte er. „Doch nicht auf Kosten des Gesundbrunnenbades.“