Pusteblume: Titelgewinn – und Schließung?

von 16. November 2010

178 Projekte haben sich beworben – die zehn besten bekommen einen Preis. Auch das multikulturelle Nachbarschaftszentrum „Pusteblume“ in Halle-Neustadt gehört zu den Gewinnern. Die Einrichtung in Trägerschaft der SPI Soziale Stadt und Land Entwicklungsgesellschaft mbH erhält als einziger Preisträger aus Sachsen-Anhalt den „Preis Soziale Stadt 2010“. Überschattet wird die Freude über den Preis von finanziellen Sorgen. Denn unklar ist weiterhin, ob und in welcher Höhe es im kommenden Jahr Fördermittel von der Stadt gibt (HalleForum.de berichtete).

Damit droht dem Nachbarschaftszentrum „Pusteblume“ noch vor der offiziellen Preisverleihung, am 13. Januar 2011, infolge der möglichen fehlenden kommunalen Finanzierung das Ende. Zur feierlichen Preisverleihung „Preis Soziale Stadt“ werden neben den lokalen und überregionalen Medienvertretern auch politische Vertreter der ausgezeichneten Bundesländer und Kommunen geladen. „Wir hoffen nicht, dass es in der Laudatio heißen wird: Der „Preis Soziale Stadt 2010“ wird Postum der SPI für ihr Projekt Nachbarschafszentrum „Pusteblume“ aus Halle (Saale) in Sachsen-Anhalt verliehen“, so SPI-Geschäftsführer Michael Scherschel.

Der Wettbewerb „Preis Soziale Stadt 2010“ gehört zu den wichtigen Auszeichnungen im Bereich der Städtebauförderung. Er ist eine gemeinschaftliche Initiative des AWO Bundesverbandes e.V., des Deutschen Städtetages, des GdW – Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V., der HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbH, der Schader-Stiftung und des vhw (Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung e.V.). Unterstützt wird der Wettbewerb durch das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS). Der „Preis Soziale Stadt“ wird alle zwei Jahre ausgelobt.

Mit diesem Preis werden innovative Projekte ausgezeichnet, die sich mit dem Fördern des sozialen Miteinander in den Stadtquartieren beschäftigen. Im Fokus der eingereichten Projekte sollten Erfolge bei der Stärkung des Zusammenhalts der Gemeinwesen in den Stadtteilen und Nachbarschaften stehen. Sie sollten Beispiel dafür sein, wie Konflikte in Nachbarschaften und Tendenzen von sozialer Entmischung begegnet werden kann und die erzielten Integrationserfolge nachhaltig gesichert werden können. „Da hat unser Wettbewerbsbeitrag Multikulturelles Nachbarschaftszentrum Pusteblume in Halle-Neustadt die Juroren offensichtlich im besten Sinne überzeugen können. Wir sind in der Tat stolz darauf, welche bundesweite Beachtung unser Konzept für ein Nachbarschaftszentrum gefunden hat“, so Scherschel.