Räte über Aktivitäten im Gimmi überrascht

von 19. August 2010

Die Jugendfreizeiteinrichtung "Gimmi" in Halle-Neustadt musste vor anderthalb Jahren umziehen. Die Begründung: das Gebäude in der Unstrutstraße ist marode. Seit dem hat das Gimmi einen Raum in der Pusteblume. Und über die seit dem gelaufene Entwicklung sind nun mehrere Stadträte verwundert.

Die städtische Stelle in der Einrichtung ist abgezogen worden. Stattdessen soll sich die "Soziale Stadt und Land Entwicklungsgesellschaft mbH" (SPI) um die Einrichtung kümmern. Beschlossen hat der Stadtrat dazu nichts, bemängelten zum Beispiel Sabine Wolff (Neues Forum) und Erwin Bartsch (Linke) gegenüber HalleForum.de. "Das Gimmi war eine der noch wenigen funktionierenden Jugendclubs in der Stadt", sagte Sabine Wolff. Mit dem Umzug sei das verloren gegangen, die Struktur zerschlagen worden. Und Erwin Bartsch zeigte sich verwundert, dass ohne Ratsbeschluss und Information offenbar das Konzept verändert wurde. Keine Jugendfreizeiteinrichtung ist das Gimmi mehr – sondern ein "Familienbegegnungszentrum".

Dass das aktuelle Vorgehen möglicherweise ein Vorgriff auf die komplette Übertragung der Einrichtung aus städtischer Trägerschaft an SPI sein könnte, beunruhigt einige Räte. Offenbar werden hier schon Fakten geschafften, befürchten sie. Die Stadt ist bislang noch Betreiber des Gimmi, hat die Trägerschaft aber ausgschrieben (HalleForum.de berichtete).

Verwunderung herrscht aber ebenso über die Nutzung des alten Gebäudes. Weil das baufällig sei, müsse das Gimmi ausziehen, wurde vor zwei Jahren argumentiert, als die Stadträte den Umzug absegnen sollen. Allerdings sitzt nun das Hörgeschädigtenzentrum in dem Gebäude …