Rainbowflash für mehr Toleranz

von 17. Mai 2012

 Seit gerade einmal 20 Jahren gilt Homosexualität nicht mehr als Krankheit. Am 17. Mai 1992 hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Homosexualität aus dem ICD, der Internationalen Klassifikation der Krankheiten gestrichen. Aus diesem Grund wird weltweit der 17.5. als Internationaler Tag gegen Homophobie (IDAHO) begangen.  Das Datum 17.5. erinnert in Deutschland zudem auch an den § 175, der Homosexualität viele Jahre unter Strafe gestellt hatte. Bereits am Vortag, dem Mittwochabend, haben sich zahlreiche Hallenser am einen „Rainbowflash“ auf dem Marktplatz in Halle beteiligt. An einem Infostand wurde auf die vielen Beratungsangebote hingewiesen. Im Anschluss wurden vor dem Ratshof Ballons mit Wünschen für eine tolerante, minderheitenfreundliche und homophobiefreie Welt steigen gelassen.Mit dem Rainbowflash soll unter anderem auf die in Teilen der deutschen Bevölkerung immer noch verbreitete Homophobie hingewiesen werden. Unter anderem hatten erst kürzlich zwei sächsische Lokalpolitik von CDU und eine Ex-Stadträtin der FDP mit schwulenfeindlichen Äußerungen von sich Reden gemacht.Doch ein Thema war auch die Menschenrechtssituation. Denn in mehr als 75 Ländern ist Homosexualität strafbar. In Uganda, Russland, Nigeria und Simbabwe nimmt der Hass sogar noch zu. Und auch in Aserbaidschan, wo in wenigen Tagen der Eurovision Song Contest stattfinden soll, werden Menschen immer wieder Opfer homophober Angriffe, denen die Polizei zumeist tatenlos zuschaut. In einer Reihe russischer Städte, darunter in St. Petersburg, wurden unlängst erst Bestimmungen erlassen, die öffentliche Versammlungen von Lesben und Schwulen unterbinden und unter Strafe stellen sollen. In einigen Ländern wird gelebte Homosexualität  sogar mit der Todesstrafe bedroht, so u.a. in Iran, Jemen, Mauretanien, Saudi-Arabien und Sudan.