Razzia gegen Schleuserring in Halle (Saale)

von 22. Dezember 2011

(dpa) Bei Razzien in mehreren Bundesländern hat die Polizei einen mutmaßlichen Schleuserring ausgehoben. Insgesamt seien 13 Wohnungen und 4 Gaststätten in Rheinland-Pfalz, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Sachsen durchsucht worden, berichtete die Bundespolizei am Flughafen Frankfurt am Donnerstag. Dabei seien in Koblenz und Halle zwei Männer verhaftet worden. Ein weiterer Mann wurde festgenommen. 21 gefälschte litauische Dokumente und 15 500 Euro Bargeld seien beschlagnahmt worden. Die Durchsuchungen waren bereits am Montag und Dienstag.

Die Bundespolizei ermittelt seit Mai gegen zehn Männer und sieben Frauen aus Litauen, Indien und Deutschland im Alter von 22 bis 50 Jahren. Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat sie im Verdacht, Inder und Pakistani, die zuvor illegal über den Flughafen Frankfurt/Main eingereist sind, mit gefälschten litauischen oder lettischen Dokumenten versorgt zu haben.

Für einen gefälschten Reisepass plus Personalausweis, Führerschein sowie Heirats- und Scheidungsurkunde, soll die Gruppe etwa 7000 Euro verlangt haben. Alternativ seien für ein Bleiberecht in Deutschland auch gezielt Ehen mit deutschen Frauen oder falsche Vaterschaftsanerkennungen organisiert worden.

Die Frauen erhielten den Ermittlungen zufolge hierfür 2000 Euro als Einmalzahlung und monatliche Zahlungen von 250 Euro. Die meisten Geschleusten mussten demnach ihre Schulden – teils über mehrere Jahre – in Restaurants abarbeiten.