Reil-Schule geht leer aus

von 3. April 2009

(ens) 4 Millionen Euro erhält die IGS in Halle (Saale) an EFRE-Fördermitteln. Alle anderen Schulen der Saalestadt gingen leer aus, was bereits für Missstimmung bei Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados sorgte. So erhält auch die Sekundarschule „Johann Christian Reil“ keinen Cent aus der ersten Runde des Förderpakets, obwohl die Schule auf Platz 1 der eingereichten Prioritätenliste lag.

Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados hat sich deshalb bereits mit einem Schreiben an Kultusminister Jan-Hendrik Olbertz gewandt. Nun folgen auch der Schulförderverein und der Schulelternrat. Mit „großer Enttäuschung und Unverständnis“ habe man davon erfahren, dass die Schule leer ausgehen soll. „Unsere Enttäuschung ist auch deshalb so groß, weil die Schulgemeinde nach einer einjährigen Konzepterarbeitung sich auf den Weg gemacht hat, erste Teile des pädagogischen Konzeptes umzusetzen“, heißt es in dem Schreiben an das Ministerium, das HalleForum.de vorliegt. Neben der Schärfung des Ganztagsprofils und der Medienbildung seien dies vor allem Europa sowie Demokratie und Toleranz unsere Schwerpunktsäulen. Im Sommer 2008 wurde der Schule auch der Titel“ Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ verliehen, im Frühjahr 2010 folgt voraussichtlich „Europa-Schule“ werden.

„Dass trotz dieser zahllosen Projekte und Initiativen sowie Platz 1 auf der Prioritätenliste der Stadt die Reil-Schule leer ausging, veranlasst viele Eltern und Lehrkräfte zu der Frage, ob die Sekundarschule als Schulform noch politisch gewollt ist, noch eine Zukunft hat“, führen die Vertreter weiter aus. Sie verlangen vom Kultusministerium, die Gründe für die Entscheidung darzulegen. Ähnliches fordern auch der Bildungsausschuss der Stadt Halle sowie die Stadtspitze.