Rettung für den Grashof

von 3. Oktober 2011

Seit vielen Jahren stehen die beiden Häuser Graseweg 1 und Große Klausstraße 3 leer. Doch jetzt ist Rettung in Sicht. Die Sanierung des maroden Fachwerkkomplexes aus dem 16. und 17. Jahrhundert steht unmittelbar bevor. Inzwischen wurde bereits mit der Beräumung begonnen, immerhin hat sich in den letzten Jahren viel Müll angesammelt.

Die Stadt will das Millionenprojekt mit Fördermitteln finanziell unterstützen. Endgültig entschieden ist das zwar noch nicht, doch es sieht gut aus. "Der Besitzer hat von uns bereits eine Erlaubnis auf vorzeitigen Maßnahmebeginn bekommen", sagte Baudezernent Uwe Stäglin auf Nachfrage von HalleForum.de. Das ist auch notwendig. Zum einen steht es bautechnisch nicht gut um die Gebäude und je früher die Sanierung beginnt, desto besser. Zum anderen ist der Baustart noch vor der Bewilligung von Fördermitteln durch diese Entscheidung unschädlich.

Der Komplex ist geschichtsreich. Denn die unmittelbar angrenzende Gasse war im Mittelalter zugemauert. Hier wurden Pestkranke eingesperrt. Nach der politischen Wende wurden die Räume im Erdgeschoss unter anderem durch ein Reisebüro genutzt. Oben drüber war eine Pension. Allerdings wurde der damals 70jährige Besitzer ermordet. Seitdem steht das Komplex leer, wurde zwischenzeitlich zwangsversteigert.

Seit einigen Jahren ist der Bereich um die Häuser wegen Einsturzgefahr abgesperrt. Wegen des maroden Charmes hatte das Stadtmarketing anlässlich der Händelfestspiele ein "Spukhaus" mit Licht- und Toneffekten aus dem Gebäude gemacht. Schließlich gehen hier viele Besucher des Händelhauses entlang.

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