Richtfest beim “Erdgas Sportpark” in Halle (Saale)

von 8. April 2011

Am Freitagnachmittag wurde am Stadionneubau in Halle (Saale) Richtfest gefeiert. Außerdem steht nun der neue Name fest: Künftig spielt der HFC im "Erdgas Sportpark". Die Verbundnetz Gas AG (VNG) hatte die Namensrechte für einen sechsstelligen Betrag pro Saison erworben. Warum dieser Name? VNG-Vorstand Karsten Heuchert sagte, man wolle auf diese Weise für Erdgas werben, nicht nur als Energieträger fürs Kochen, sondern auch als Kraftstoff fürs Auto oder als umweltfreundlichere Alternative zum Atomstrom bei der Stromerzeugung.

Lange hat es gedauert, bis vor etwas mehr als einem halben Jahr dann schließlich der erste Spatenstich gesetzt wurde. “Was lange währt, wird gut”, kommentierte Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados. “Wie haben wir um dieses Stadion gerungen”, bilanzierte sie den 10-jährigen Prozess inklusive verworfenen Standorten. Dass der Kraftakt Stadion überhaupt angegangen werden konnte, sei einem guten Mannschaftsspiel aller Beteiligten zu verdanken. Stadtrat, Landesregierung, HFC und Stadtverwaltung, alle hätten an einem Strang gezogen. “Wir haben an allen Flanken gespielt.” Immer mal wieder gab es auch kritische Stimmen, ob sich Halle angesichts der prekären Haushaltslage überhaupt ein neues Stadion leisten sollte. Fußball sei die Oper des kleinen Mannes, zitierte sie DFB-Präsident Theo Zwanziger. Das Stadion koste Stadt und Land 17,5 Millionen Euro, für die halleschen Bühnen in der Theater, Oper und Orchester GmbH gebe man jährlich 34 Millionen Euro aus. Diese Relationen müsse man beachten. “Hier ist es gut angelegtes Geld”, so Szabados. Zudem sei das Stadion durchfinanziert.

Finanzminister Jens Bullerjahn nahm diesen Faden auf. Im Stadion könne man auch Opern spielen, scherzte er. “Das würde Kosten einsparen.” Gewettet hatte der Minister, dass das Stadion nicht wie geplant zum 21. September fertig wird. “Ich hätte mir nicht vorstellen können, dass es so schnell geht”, zeigte er sich vom Baufortschritt begeistert. Geht es so weiter, rollt auf ihn ein Wetteinsatz vor.

Glücklich und beeindruckt sei er, erklärte HFC-Präsident Michael Schädlich. Oft werde die kommunale Verwaltung zwar kritisiert. Doch hier beim Stadion habe die Verwaltung erst einmal überhaupt die notwendigen Schritte geschaffen, um einen Baubeginn zu ermöglichen. Das neue Stadion werde dann sicher auch für bessere Leistungen sorgen. “Der hallesche Fußball kann ach Dauer nicht nur in der Regionalliga antreten.

Die Fertigstellung des Stadions ist im Herbst angesetzt, am 21. September ist das Eröffnungsspiel geplant. “Einen hochkarätigen Gegner” wolle man dann präsentieren, sagte Präsident Schädlich, ohne jedoch einen Namen zu nennen. Künftig wird die Arena über 15.000 Plätze verfügen, darunter 6.000 Sitzplätze, auch wenn Oberbürgermeisterin Szabados in ihrer Rede die Zahlen vertauschte. Das neue Stadion bekommt zudem eine Rasenheizung. Bis jetzt wurden schon 41.000 Kubikmeter Erde bewegt, 420 Tonnen Stahlbeton verfüllt und weitere 400 Tonnen Stahl für die Tonnage des Stadiondaches. 580 Betonfertigteile wurde ineinander gepasst.

Das alte Kurt-Wabbel-Stadion, das 1936 eröffnet wurde, ist zu weiten Teilen abgerissen wurden. Nur die historische Außenmauer aus Porphyr und das Marathontor bleiben erhalten.