Rocker-Krieg in Halle tobt wieder

von 4. Mai 2012

Der Rockerkrieg in Halle hat einen neuen traurigen Höhepunkt erreicht. Am Freitagvormittag hat HalleForum.de über eine Schießerei im Stadtgutweg berichtet, bei dem ein führendes Mitglied der Underdogs MC niedergeschossen und schwer verletzt wurde.  Nun sind weitere Details bekannt geworden. So soll es sich bei dem 39jährigen Tatverdächtigen um Daniel K. handeln, einst Boss bei den Underdogs und nun ganz groß beim befeindeten Motorradclub Chicanos, der zu den Bandidos-Supportern gehört. Er soll am Donnerstagmorgen auf Ralf H. mehrfach durch die Seitenscheibe eines Autos geschossen haben, in dem das Opfer saß. Ralf H konnte sich noch selbst in die Notaufnahme des Bergmanstrost-Krankenhauses retten. Sein Leben konnte nur durch Notoperationen gerettet werden. Unter anderem mussten zwei Kugeln aus seinem Oberkörper entfernt werden.  Pikant: der Tatverdächtige war vor anderthalb Jahren selbst Opfer eines Anschlags geworden. Mehrere Rocker hatten sich im Oktober 2010 in der Magdeburger Straße eine Schlägerei geliefert. Auch drei Brandsätze wurden gezündet und Autos dadurch beschädigt. Zwei Rocker kamen damals mit Verletzungen ins Krankenhaus.  Möglicherweise stehen auch zwei versuchte Brandanschläge auf die Eissporthalle am Donnerstagmorgen im Zusammenhang mit der Schießerei. Dort findet nämlich die La Familia Fight Night statt – an der sich auch Rocker beteiligen. Das Schussopfer vom Donnerstag, Ralf H., war bei vergangenen Veranstaltungen ebenfalls als Sportler angetreten.  Die Polizei wird am Wochenende mit einem Großaufgebot rund um die Eissporthalle vor Ort sein, um etwaige weitere Anschläge und Ausschreitungen zu verhindern.  Gegen den mutmaßlichen Täter Daniel K. wurde inzwischen Haftbefehl wegen versuchten Totschlags erlassen.