Rosengartenschule: Ausschuss für Umzug

von 7. Oktober 2009

(ens) Rund eine halbe Stunde haben die Stadträte diskutiert, Argumente ausgetauscht. Und am Ende fiel die knappe Entscheidung: die Rosengartenschule soll mit in das Gebäude der Huttenschule umziehen. Damit folgte der Bildungsausschuss der Gesamtkonferenz der Schule. Diese hatte sich für den Umzug auch angesichts der ohnehin drohenden Fusion mit der Huttenschule ausgesprochen. Die Eltern erhoffen sich dadurch bessere Lernbedingungen für ihre Kinder. Die Rosengartenschule hat keine eigene Schulleiterin, diese Aufgaben übernimmt bereits seit drei Jahren die Leiterin der Huttenschule mit. Auch Lehrer fehlen, es kommt zu Unterrichtsausfall.

Doch das sich mit der Standortverlagerung der Schule etwas an der Lernsituation verbessert, zweifelten einige Ausschussmitglieder an. Ralf-Jürgen Kneissl, Sachkundiger Einwohner im Bildungsausschuss und selbst Schulleiter, wies darauf hin, dass man im Landesverwaltungsamt die Schulen weiterhin als zwei Einrichtungen betrachten werde. Die erhoffen kurzen Wege von Lehrern zwischen den Schulen, sollte ein anderer Lehrer ausfallen, sei Illusion. Denn das Amt müsse zunächst eine Abordnungsverfügung erteilen. Und die dauere in der Regel bis zu vier Wochen. “Wenn wir den Eltern suggerieren, dass sich die Ausfallstunden durch den Standortwechsel verringern, führen wir sie in die Irre”, so Kneissl.

Für Verwirrung im Ausschuss sorgte auch die Tatsache, dass die Stadtverwaltung offenbar schon Tatsachen schaffen wollte. Denn ein Umzug war ursprünglich für die Herbstferien vorgesehen. Der Ausschuss sollte lediglich informiert werden, eine Beschlussfassung im Stadtrat war nicht vorgesehen. Das sei nicht notwendig, weil die Schule selbst erhalten bleibe und nur einen anderen Standort bekomme, so Schulamtsleiter Gert Hildebrandt. Im Ausschuss sorgte das für heftige Proteste. Die Verwaltung könnte auf diese Weise die komplette Schulentwicklungsplanung über den Haufen werfen, so Hendrik Lange (Linke). Lange befürchtete ohnehin, dass die Verwaltung hier der Schulentwicklungsplanung vorgreifen will und Tatsachen schafft. Am Ende setzten sich die Räte durch. Der Stadtrat hat das letzte Wort über den Umzug. Und der Termin in den Oktoberferien muss platzen. Nun kann die Rosengartenschule frühestens in den Weihnachtsferien umziehen.

Unterdessen gibt es auch schon Nachnutzungsideen für das Schulgebäude. Die Huttenschule will es für außerschulische Angebote nutzen.