Saaleausbau hat dem Fluss nachhaltig geschädigt

von 8. September 2014

Bezogen auf den zu den Bildern dazugehörigen Artikel scheinen jedoch einige Ergän-zungen dringend geboten zu sein. Bekanntlich erfolgten gerade in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts massive Ausbaumaßnahmen entlang der Saale. Die zahlreichen Ausbaumaßnahmen haben zu einer Verkürzung des Flusslaufes von einst 442 km um 29 km auf 413 km geführt. Die Pläne der 30er Jahre des vergangenen Jahrhundert sahen alleine in der Unteren Saale die Einkürzung der Lauflänge von 134 km um 26,5 km auf 107,5 km, die Errichtung von 11 Schleusen, die Schaffung von 34 Durchstichen und eines neuen Gefälles zwischen der Schleusentreppe Merseburg- Wüsteneutsch und Saalemündung von nur noch 37 m sowie der Umbau zu einer Sohlbreite durchgehend auf 30m, bei einer mittleren Wassertiefe von 2,25 m vor. Damit sah man die Schaffung einer Schiffbarkeit für Schiffe von 1.000 t vor.

Letztendlich realisierte man die Errichtung von 4 Schleusen und 28 Durchstichen. Eine Entwicklung, welche der Saale sehr viel Schaden zugefügt hat, indem eine Zer-schneidung, Abtrennung und teilweise auch Zerstörung von Auenlandschaften, Saale-schlingen und damit verbunden eine massive Einengung von Hochwasserräumen und Störung der arten- und strukturreichen Aue erfolgte. Es hat sich gezeigt, dass die Anpas-sung der Saale an die Schiffe eine Landschaft massiv veränderte und Naturräume um-fassend einschränkte. So ist auch die Geschichte des nunmehrigen Saalealtarms am Zinkenbusch zu sehen. Die Darstellung also, dass dieser Saalealtarm natürlich entstanden sein soll, ist vollkom-men unkorrekt.

Der AHA hält eine derartige Entwicklung vollkommen inakzeptabel und fordert daher wissenschaftlich die Möglichkeiten zu prüfen, inwieweit eine Umkehrung der schweren Vergehen an Natur, Umwelt und Landschaft realisierbar sein kann.

In dem Blickfeld betrachtet hat der AHA immer wieder vorgeschlagen zu prüfen, inwie-weit ein Wiederanschluss des Saalealtarms an die verkürzte Saale möglich ist. Zudem hat der AHA angeregt, den einstigen Auenwald Zinkenbusch sukzessiv wieder entstehen zu lassen und somit die Wiedererweiterung des nunmehrigen 252,5 ha großen Natur-schutzgebietes „Auwald bei Plötzkau“ zu ermöglichen.

Darüber hinaus gilt es nun endlich die Gewässerschonstreifen mit einer Breite von min-destens 10 m durchzusetzen und die Extensivierung der landwirtschaftlichen Produktion einzuläuten. Der AHA ruft zudem die interessierte Bevölkerung auf in der im Aufbau begriffenen ehrenamtlichen AHA-Regionalgruppe Bernburg-Könnern-Wettin mitzuwirken, um sich verstärkt für den Schutz dieser sehr arten- und strukturreichen Natur und Landschaft einsetzen zu können.