Sachsen-Anhalts Tourismus leicht im Aufschwung

von 9. Dezember 2011

Der Tourismus in der Region Halle, Saale, Unstrut ist im Aufschwung. Nach Angaben der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau erreicht der Geschäftsklimaindex der Beherbergungs- und Reiseunternehmen in ganz Sachsen-Anhalt das höchste Niveau seit 2003, auch die Gastronomie habe sich erfreulich entwickelt. Mit 384.691 Ankünften zwischen Januar und August diesen Jahres erlebt die Region um Halle einen Anstieg um 5,4 Prozent, das ist der höchste Anstieg in ganz Sachsen-Anhalt. Bei den Übernachtungen gab es ein Plus von 2,3 Prozent auf 851.749.

Getragen werde der Aufschwung hauptsächlich von der guten Geschäftslage im Sommer, heißt es. 700 Unternehmen hatte die Landesarbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern in Sachsen-Anhalt (LAG) befragt.

„So erfreulich der Aufschwung ist, den deutschlandweiten Zuwachsraten hinken wir ein weiteres Mal hinterher und noch immer mangelt es in den meisten Unternehmen an zukunftssichernden Gewinnen”, so Antje Bauer, Geschäftsführerin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau (IHK) für die LAG. “Drohende Bettensteuer oder Kulturförderabgabe, Mindestlohnforderungen, steigende Betriebskosten mit neuen Abgaben wie dem Wassercent und schließlich die fortwährende Steuerdiskussion trüben die Freude“, sagte sie weiter. Branchenübergreifend gelten Preissteigerungen vor allem auf Grund von gestiegenen Lebensmittel-, Kraftstoff- und Energiepreisen als unvermeidlich.

Die Gastronomie warte mit gute Umsätzen auf und trotze damit den größtenteils verregneten Sommermonaten. Hingegen sind die Erwartungen an die kommende Saison eher verhalten, wenngleich auch hier gegenüber dem Vorjahr bessere Geschäftsergebnisse erwartet werden. Einen deutlichen Sprung in eine verbesserte Geschäftslage melden die Reisebüros und -veranstalter. Zudem konnte hier ein Drittel der Unternehmen von Umsatzsteigerungen profitieren. Im Vorjahresvergleich verbessern sich auch die Geschäftserwartungen an die Winterreisesaison, per Saldo sind sie jedoch leicht negativ. „Die Reisebranche ist nach den Umsatzeinbrüchen der letzten Jahre wieder auf dem Vormarsch. Und obwohl selbst die Frühbucher-Statistik für die nächste Saison sehr gut aussieht, sind die Erwartungen verhalten. Flugverkehrsabgabe, steigende Treibstoffkosten, aber auch die Ankündigung der Veränderung der Besteuerung von Flussreisen lassen die Unternehmen eher verhalten planen“, so Bauer. Folglich seien in der Teilbranche keine Neueinstellungen geplant und die Investitionsabsichten eher verhalten.

Laut Studie nutzen 66 Prozent aller befragten Gastronomen und Hoteliers bewusst regionale Produkte bei der Gestaltung ihrer Angebote. Deutlich darüber liegt die Region Halle, Saale, Unstrut. So haben der Weinbauverband Saale-Unstrut e. V. und der Tourismusverband Saale-Unstrut-Tourismus e. V. bereits im Jahr 2006 ein regionales Gütesiegel entwickelt, welches den besonderen Weinverstand in den gastronomischen Einrichtungen der Region hervorhebt. Neben Wein würden aber auch Käse und Honig als Erzeugnisse vom Gast eng mit der Tourismusregion verknüpft.