Salinebad: mehr Geld, weniger Design

von 14. Oktober 2009

Die Umgestaltung des Eingangsbereichs des Saline-Bades in Halle (Saale) im Rahmen der Internationalen Bauausstellung IBA 2010 wird teurer als erwartet. Statt 470.000 Euro wird die Stadt nun 530.000 Euro auf den Tisch legen.

Doch dies ist schon eine Notvariante. Denn vor allem das ursprünglich geplante Wellendach hat die Kosten explodieren lassen. Grund war wohl die aufwändige Konstruktion an elf Masten. Den Besuchern solle das Dach quasi bildlich entgegenschwappen. “Wir hatten sehr schlechte Ausschreibungsergebnisse”, erklärte Simone Trettin von der Stadtverwaltung. Nur eine Firma habe sich überhaupt am Bieterverfahren beteiligt. Deren Kosten für das Wellendach überstiegen die eigentlich eingerechneten Kosten um 240 Prozent. Auch der Anschluss an die Kanalisation wird teurer als erwartet.

Nun wird eine normale Flachdachkonstruktion gebaut. Das sorgte im Planungsausschuss für Kritik. Eigentlich habe man sich bei der IBA mit herausragenden Gebäuden bewerben wollen, so AKI-Vertreter Christian Feigl. Die jetzige Variante tauge nicht, damit bei der IBA aufzuschlagen. Sein Vorschlag: die Gelder lieber für die Sanierung des Saalhorns nutzen. Uwe-Volkmar Köck (Linke) sagte, mit dem jetzigen Vorhaben entspreche man nicht mehr dem einst vorgenommenen Niveau. Selbst Stadtplaner Jochem Lunebach musste eingestehen, dass ihm die alte Lösung optisch ansprechender fand. “Mir gefällt die jetzige Variante”, erklärte hingegen der Ausschussvorsitzende Frank Sänger (CDU).

Mit der einfacheren Eingangskonstruktion hofft die Stadt nun auf einen größeren Bieterkreis. Klar ist aber schon, dass der einst vorgenommene Zeitplan nicht mehr einzuhalten ist. Zu Beginn der Badesaison im nächsten Jahr werde das Bad laut Stadtverwaltung nicht fertig sein, über einen Nebeneingang wird man dann ins Bad kommen. Die Stadt wird einen Container aufstellen.