Scheitert Umgestaltung am Bahnhof Nietleben?

von 10. April 2011

Eigentlich sollte es in diesem Jahr losgehen mit der Umgestaltung des Bahnhofs Nietleben. Doch nun kann das Projekt nicht so realisiert werden wie gehofft. Die Halle-Hettstedter-Eisenbahn und der Bahnhof Nietleben seien in das Verzeichnis der Kulturdenkmale aufgenommen worden. Aus diesem Grund könne die vom Stadtrat schon beschlossene Planung “nicht wie vorgesehen umgesetzt werden”, teilte die Stadtverwaltung HalleForum.de auf Nachfrage mit. Denn vorgesehen war unter anderem der Abriss des Bahnhofsgebäudes.

Die Stadt hält weiterhin an dem Projekt fest. Ziel sei “unverändert die komplette Umgestaltung des Bahnhofes als Schnittstelle zwischen öffentlichen Straßenpersonennahverkehr und Schienenpersonenverkehr.” Doch vorerst verabschiedet man sich vom großen Traum, und will nun zumindest die Bushaltestelle in der Heidestraße behindertengerecht umrüsten. Auch eine Warteinsel in der Mitte zur Querungshilfe ist vorgesehen. Derzeit laufen dafür die Planungen. Ist das Geld da, wird im kommenden Jahr gebaut.

Ob und wann die komplette Umgestaltung in Nietleben erfolgen kann, ist unklar. Die Deutsche Bahn hat bereits gegen den Denkmalbescheid des Landes geklagt. Bis zu zwei Jahre wird wohl der Prozess dauern. Auch die Stadt könnte wegen wirtschaftlicher Unzumutbarkeit klagen, hat dies aber noch nicht getan.

Geplant war in Nietleben im Zusammenhang mit der Neugestaltung des Mitteldeutschen S-Bahn-Netzes der Bau einer modernen Endstation für die S-Bahn, die hier künftig aus Leipzig ankommen soll. Die Bahnsteige sollen behindertengerecht erreichbar sein. Vorgesehen waren zudem ein Park&Ride-Parkplatz mit 40 Stellplätzen, eine Kiss&Ride-Zone sowie 40 Fahrradstellplätze, aller Voraussicht nach überdacht. Abgerissen werden sollten neben dem Bahnhofsgebäude auch auf dem Gelände befindliche Garagen und eine Kläranlage. Eine Million Euro würde das Gesamtprojekt kosten.

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