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Es herrschte Volksfeststimmung am Sonntagnachmittag auf der Saline-Insel. Hunderte Hallenser pilgerten bei strahlendem Sonnenschein bis ans Ende der Hafenstraße. Solch einen Ansturm mag die Insel zwischen Alt- und Neustadt allenfalls zu Eröffnung des Centrum-Warenhauses Anfang der 80er und des Aldi-Marktes Anfang der 90er erlebt haben. Das ist der Beweis, dass man auch mit kleinen Dingen eine Freude bereiten kann, freute sich Halles IBA-Koordinator Friedrich Busmann. Denn am Sonntagnachmittag wurde mit einem maritimen Fest der neue Stadthafen eingeweiht. Musik auf dem Schifferklavier, Fischbrötchen und Bootsrundfahrten wurden angeboten, Piratenspiele für Kinder.
730.000 Euro wurden in den vergangenen Monaten hier verbaut, 30 ältere Langzeitarbeitslose haben in einem ARGE-Projekt hier mit angepackt. Künftig stehen hier 13 Anlegeplätze, darunter fünf Dauermietplätze, bereit. 7 Euro pro Nacht müsse man zahlen, sagte Klaus Roth von der Jugendwerkstatt Frohe Zukunft, die den Hafen künftig betreibt. Duschen, Toiletten und Kanuboxen sind auch vorhanden.
Der Hafen ist Teil der Internationalen Bauausstellung IBA 2010. Dabei wurden unter dem Motto Doppelstadt verschiedene Projekte in Halle realisiert, wie ein Tunnel am Waisenhausring, ein Skaterpark in Neustadt oder die Umgestaltung des Tulpenbrunnens. Heftige Kritik kommt unterdessen vom Arbeitskreis Hallesche Auenwälder AHA an der IBA. So sei durch den Skatepark ein kleiner Park inmitten von Halle-Neustadt zerstört worden. Durch den Stadthafen im Hochwassereinzugsgebiet beschädige man das Landschaftsbild der Saale. Eine zusätzliche Brücke an der Franz-Schubert-Straße werde gar nicht benötigt wird, sol AHA-Sprecher Andreas Liste. Etwa 100 m weiter südlich würdem in der Mansfelder Straße zwei Brücken die Saale queren, stellt er heraus. Schwere Bedenken, verschiedentlich intensiv aus der Bevölkerung heraus artikuliert, fanden noch nicht einmal ansatzweise Berücksichtigung, so Liste.