Schöpfkelle fürchtet Aus

von 12. November 2010

Das Minus in der Stadtkasse wächst, die Einnahmen sinken. Die Stadt Halle (Saale) steckt in einem finanziellen Dilemma. Also muss gespart werden. Nach dem Thalia Theater könnte es nun auch das Begegnungszentrum Schöpfkelle auf der Silberhöhe treffen. Im Unterausschuss Jugendhilfe wurden unter Punkt 4 die “Prioritäten von Diensten und Einrichtungen der Jugendhilfe im Jahr 2011” beraten und dabei auch Empfehlungen zur künftigen Förderung gegeben. Die Schöpfkelle würde dabei hinten runterfallen. Letztendlich muss der Jugendhilfeausschuss aber in nicht-öffentlicher Sitzung zustimmen.

Die Schöpfkelle ist regelmäßiger Schließungskandidat. Grund ist die verzwickte Fördermittelkonstellation bei der Einrichtung. Die Schöpfkelle wird aus dem Jugendhilfeetat gefördert, obwohl die Angebote vorrangig nicht den Jugendhilfebereich umfassen. Der Unterausschuss empfahl, jugendhilfeübergreifende Leistungen nicht mehr zu finanzieren. Allerdings könnte die Förderung in den Sozial- und Gesundheitsbereich verlegt werden. Das war schon vor zwei Jahren im Gespräch.

2008 sollten dem Begegnungszentrum auf der Silberhöhe ebenfalls drastisch Mittel gestrichen werden. Der Betreiber SKV drohte daraufhin mit dem Aus. Schließlich könnten bei weniger städtischen Mitteln auch Landesmittel nicht gegenfinanziert werden und wegfallen.

Rund 1.800 Besucher kommen im Monat in die Schöpfkelle. Eine Schließung würde auch andere Einrichtungen und Vereine treffen, die die Räumlichkeiten nutzen. Dazu gehört der Verein Nothilfe ohne Tabu (NOT e.V.). Auch der Silberhöher Mittagstisch der katholischen Kirche müsste sich neue Räumlichkeiten suchen.

[map=Hanoier Straße 70]