Schulz warf Blick in Halles Uniklinikum

von 23. Februar 2017

10.30 Uhr fuhr er am Universitätsklinikum in Kröllwitz vor.Vor dem Haupteingang und unter regengrauem Himmel warteten Medizin-Fakultätschef Prof. Dr. Michael Gekle, der SPD-Bundestagsabgeordnete Karamba Diaby, die SPD-Landtagsfraktionsvorsitzende Katja Pähle, der SPD-Landtagsabgeordnete Andreas Schmidt und ein Pulk Journalisten auf ihn.

Neugierig, zurückhaltend und gut gelaunt schritt Schulz durch die erste Etage, wuselnde Kameras und Mikrofone vor sich herschiebend und von überraschten Patienten beäugt. Schließlich bog der Tross nach rechts ab in die Augenheilkunde. Für Brillenträger Schulz eine naheliegende Wahl.

Nach Hallelife-Informationen ging es bei der Wahl von Ort und Zeit um organisatorische und wahlstrategische Überlegungen. Wie der dazu am Rande befragte Andreas Schmidt erklärte, fährt Schulz gerade durchs Land. Am Tag zuvor war der SPD-Kanzlerkandidat in Leipzig. Da Auftritte vor der Bevölkerung während der Hauptarbeitszeit wenig sinnvoll sind, wählte der Planungsstab einen anderen Brennpunkt. Nachdem Schulz in den vergangenen Tagen vor allem über den SPD-Killer „Agenda 2010“ und die Renten gesprochen hatte, hätten Besuche beim Jobcenter und bei der Rentenversicherung nahegelegen. Auch die Schulen wären ein Brennpunkt gewesen, wegen der Lehrerknappheit, aber das ist Ländersache, hieß es.


Die finanziellen und personellen Engpässe in den Universitätskliniken der Republik sind indesebenso seit längerem ein Brandherd. Thema der Unterhaltungen war neben der Heilung von Augenkrankheiten der Kampf gegen Krebs, wobei der ausdrückliche Hinweis kam, dass etliche Erkrankte zuvor zu viel Alkohol konsumierten und rauchten. Schulz war Raucher und Trinker, hat Nikotin und Alkohol eigenen Angaben zufolge jedoch schon vor mehr als zwei Jahrzehnten entsagt. Für die Presse äugte Schulz in diverse Zimmer von Patienten und Personal. Dort traf er unter anderem auf Robert Honigmann, der im Fachbereich gerade an einer Forschungsarbeit sitzt.

Nach etwas mehr als einer halben Stunde Plaudern, Händeschütteln und Lächeln ging es hinter verschlossene Türen. Zu brennenden Fragen saßen die Spitzen von Universitätsklinikum und SPD zusammen. Keine Presse! Offiziell war von einer Diskussionsrunde mit Vertretern der Fakultätsleitung, des Fachschaftsrates und des Personalrates die Rede. Man wollte sich über die Situation der medizinischen Versorgung, der universitären Forschung und Lehre austauschen. Auch Studenten sollten zu Wort kommen.

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