Schwabenstreich auf dem Marktplatz in Halle (Saale)

von 6. Oktober 2010

Für zwei Minuten wurde es am Mittwochabend um Punkt 18 Uhr laut auf dem halleschen Markt. Rund 30 Gegner des Bahnprojekts Stuttgart 21 solidarisierten sich mit den Protestlern vor Ort und führten einen “Schwabenstreich” durch. Mit Megafonen, Trillerpfeifen, Topfdeckeln, Vuvuzelas und Rasseln wurde am Händeldenkmal demonstriert. Nach den Zwischenfällen bei einer Großdemonstration in Stuttgart mit hunderten Verletzten forderten die halleschen Teilnehmer Rücktritte in der Landesregierung von Baden-Würrtemberg.

Doch so ein unangemeldeter Aufmarsch ist laut Versammlungsrecht nicht zulässig. Und so waren gleich die Ordnungskräfte vor Ort. Während sich die Polizei noch zurück hielt, drohte eine Ordnungsamtsmitarbeiterin gleich mit einer Anzeige und schaukelte dadurch die Emotionen hoch. Sie mache nur ihren Job, meinte die Beamtin. Einer der Protestierer empfahl ihr daraufhin, auch im Job das Gehirn anzuschalten – was nicht gerade zur Entspannung der Situation beitrug. Am Ende löste sich die kurze Versammlung aber friedlich auf.

Eine Anzeige werde es nicht geben, sagte Innendezernent Bernd Wiegand im Nachgang. Es habe keine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit vorgelegen. So sei man auch bei allen vorangegangenen Flashmobs vorgegangen.