Schweinegrippe-Impfstoff wird verbrannt

von 25. November 2011

(dpa) Ein großer Teil des vor zwei Jahren von den Ländern gekauften Schweinegrippe-Impfstoffs soll in wenigen Tagen in Flammen aufgehen. Die zentral gelagerten 196 Paletten mit 16 Millionen Impfdosen sollen kommende Woche im Magdeburger Müllheizkraftwerk Rothensee vernichtet werden, erfuhr die Nachrichtenagentur dpa am Freitag. Das Haltbarkeitsdatum der Impfstoffe ist abgelaufen, zudem schützen heute auch normale Grippeimpfungen vor dem H1N1-Virus.

Insgesamt waren 34 Millionen Impfstoff-Dosen erworben worden, hatte das Gesundheitsministerium in Niedersachsen 2010 berichtet, das damals den Vorsitz der Gesundheitsministerkonferenz hatte. Davon seien 28,7 Millionen übrig geblieben. Die Länder blieben demnach auf Kosten von 239 Millionen Euro sitzen, weil die Krankenkassen nur für Dosen zahlten, die auch genutzt wurden. Bereits ausgelieferte Dosen wurden bereits zum großen Teil dezentral vernichtet. Bei den 196 Paletten, die nun in Magdeburg verbrannt werden, handelt es sich um Impfstoff, der zentral für die Länder gelagert worden war.

Ein Verkauf der Impfstoffe ins Ausland war nicht möglich gewesen, weil weltweit kein Interesse bestand. Das Land Sachsen-Anhalt als Vorsitzendes Land einer Arbeitsgruppe der Länder sollte dann nach einem geeigneten Ort für die Vernichtung der Stoffe suchen. Die Entscheidung für Magdeburg fiel aufgrund des günstigsten Angebots. Die Verbrennung dürfte nach Angaben aus der Branche nicht so teuer werden: Beträge von weniger als 10.000 Euro wurden geschätzt.