Schwimmen zu können, ist für Kinder lebenswichtig

von 9. Januar 2020

Im Vergleich zum Vorjahr sind dies 20 Prozent mehr. Einer der Hauptgründe für die besorgniserregende Entwicklung: immer weniger Menschen beherrschen das Schwimmen ausreichend. Derzeit erhalten nur 63 % der Kinder unter 6 Jahren ersten Schwimmunterricht, und nur rund 40 % der Grundschüler sind sichere Schwimmer.

Kleine Kinder sind bei Badeunfällen besonders gefährdet. Sie ertrinken meist lautlos und sehr rasch. Deshalb ist es wichtig, so früh wie möglich mit der Wassergewöhnung und dem Schwimmen-Lernen zu beginnen. Als sinnvolles Einstiegsalter gilt das vierte oder fünfte Lebensjahr.

Die Fraktion Hauptsache Halle hat kürzlich einen Antrag in den Stadtrat eingebracht, welcher das Ziel verfolgt, dass möglichst jede KiTa in der Stadt Halle (Saale) ab dem Jahr 2022 Angebote zum Baden und zur Wassergewöhnung in das Konzept ihrer Einrichtung aufnimmt. Darin schlagen wir vor, dass die Stadtverwaltung zusammen mit dem Eigenbetrieb KiTa ein Konzept für das Schwimmen-Lernen an Kindertagesstätten entwickelt. Dabei sollen vorhandene qualifizierte Schwimm-Angebote stärker genutzt werden: etwa die Weiterbildungen „Seepferdchen-Guide“ und „Sicheres Baden“ von Landesschwimmverband und Unfallkasse Sachsen-Anhalt, die Lehrgänge der Wasserwacht zur Wassergewöhnung und Rettungsfähigkeit in Kita und Hort sowie weiterführende Kurse zum sicheren Schwimmen für Kinder.

Andreas Wels, Fraktionsvorsitzender von Hauptsache Halle, sagt dazu: „Aus unserer Sicht ist es wichtig, in der Bevölkerung ein breites Verständnis für diese Problematik zu entwickeln, das Schwimm-Konzept sinnvoll in die Arbeit der beteiligten Einrichtungen einzupassen und es letztlich effektiv umzusetzen. Deshalb plädieren wir dafür, eine Vielzahl von Akteuren bei der Konzeptentwicklung einzubeziehen.“ Neben der Stadtverwaltung, den Vertretern der Kindertageseinrichtungen, der Schwimmhallen und Bäder, der Wasserwacht, der DLRG und der Schwimmvereine seien dies vor allem die Eltern. Ihre Akzeptanz und Mitwirkung sei entscheidend, wenn es gelingen soll, dass mehr Kinder sicher schwimmen können. „Schwimmen“, so Andreas Wels weiter, „ist ein Stück elementarer Bildung und ein Lebensrecht für jedes Kind. Mit einfachen Mitteln können wir hier viel erreichen, um Badeunfällen vorzubeugen.“