Sicherheitsprobleme bei Gerbersaale

von 3. September 2010

Bei der Großbaustelle Hallorenring / Klausbrücke sind unerwartete Probleme aufgetreten. Schon seit Wochen liegt die Stadt mit den Arbeiten in Verzug. Nun informiert die Stadt, dass die Arbeiten wohl mindestens vier Monate länger dauern. Grund sind Probleme mit dem Boden. So musste vor dem Beginn der eigentlichen Beräumung und Sanierung ein System zur Stabilisierung des Grundwasserstandes eingerichtet werden. Dazu wurden mehrere Messstationen und so genannte Infiltrationsbrunnen gebaut. So soll ein unkontrolliertes Absinken des Grundwasserstandes während der Trockenlegung der Gerbersaale zu verhindert werden. Denn andernfalls droht die Katastrophe rund um die Spitze. Weil die Gebäude im ehemaligen Flussgebiet auf einer Flussschlamm-Schicht gegründet wurden, könnte der Boden eine Art Wackelpudding-Konsistenz annehmen und ein Unglück wie am Kölner Stadtarchiv auslösen. “Hier war eine Entscheidung zugunsten der Sicherheit gegenüber einem schnellen und dem ursprünglichen Plan entsprechenden Baufortschritt erforderlich”, so die Stadt. Doch rund um die Gerbersaale wurden auch alte Betonfundamente und weitere Hindernisse gefunden. Die Baugruben mussten außerdem aus statischen Gründen gegenüber der ursprünglichen Planung verstärkt werden.

Alles in allem kann nun der Gleisbau im Hallorenring voraussichtlich erst im März 2011 erfolgen, weil zuvor erst der Tunnel der Gerbersaale erneuert sein muss – was durch die Verzögerungen nun erst beginnen kann. Damit können die ersten Straßenbahnen über die sanierte Trasse frühestens im April, also vier Monate später als geplant, rollen. Für die Wiederaufnahme des Fußgänger- und Radverkehrs über die Klausbrücke ergeben sich aber nach heutigem Stand keine Verzögerungen. Dieser soll schon Ende Dezember möglich sein, ebenso wie Anliegerverkehr. Der Durchgangsverkehr wird erst ab April 2011 zugelassen.

Die Bauarbeiten an der Klausbrücke verlaufen hingegen planmäßig. Die Abbruch- und Gründungsarbeiten sind danach Angaben der Stadt abgeschlossen. Derzeit werde die neue Brückenplatte gebaut. Am 30. November soll die Klausbrücke fertig sein. Indes laufen in der Mansfelder Straße und im Hallorenring die Um- und Neuverlegungen von Strom-, Wassern, Abwasser-, Telefon- und Fernsehleitungen. Hier sei man weitgehend im Plan. Die Neuverlegung der Abwasserleitungen seien laut Stadt größtenteils abgeschlossen. Im Abschnitt Ankerstraße bis Robert-Franz-Ring müssen noch die Hausanschlüsse hergestellt werden. Im Abschnitt Schieferbrücke bis Ankerstraße soll bis Mitte September alle Medienverlegungen abgeschlossen sein. Anschließend erfolgt die weitere Verlegung im Abschnitt Ankerstraße bis Robert-Franz-Ring. Der Straßen- und Gleisbau beginnt ab 20. September im Bauabschnitt Schieferbrücke bis Ankerstraße. Die Arbeiten werden in der Mansfelder Straße und auf der Klausbrücke planmäßig im Dezember 2010 abgeschlossen sein.