Siegerschau zum Kunstpreis

von 13. Februar 2010

Im Sommer 2009 hat die Stiftung der Saalesparkasse zum dritten Mal in Folge den Kunstpreis für eine herausragende Diplomarbeit eines Absolventen der Burg Giebichenstein Hochschule für Kunst und Design Halle vergeben. Der Preis ist mit 2.500 Euro dotiert und mit einer Ausstellung im Kunstforum Halle verbunden, die vom 16. Februar bis 7. März 2010 zu sehen sein wird. Gezeigt werden die Arbeiten der Kunstpreisträgerin 2009 Andrea Nieke sowie die mit Anerkennungen zum Kunstpreis 2009 ausgezeichneten jungen Künstlerinnen und Künstler Steffen Kasperavicius, Christin Müller, Veronika Schneider und Jenny Trinks.

Die 1977 in Gotha geborene Andrea Nieke erhielt den Kunstpreis für ihre Serie handgeschöpfter Papierbögen mit dem Titel „tabula rasa“. In den Papieren sind anonyme Fotografien in der Art von Wasserzeichen eingeschöpft. Durch Schichtung des Materials sind Konturen sichtbar, doch erst im durchleuchteten Blatt erscheint das Bild – immateriell, flüchtig und zeitlos. Herausgefallen aus dem familiären Kontext, für den diese anonymen Privatfotografien einst bestimmt waren, zeigen sie heute nicht viel mehr als Oberflächenzusammenhänge. Sie entziehen sich jeder öffentlichen Interpretation und illustrieren doch den rührenden Versuch, Erinnerung im Foto lebendig zu halten.

Steffen Kasperavicius, 1979 in Sigmaringen geboren, erhielt eine Anerkennung für seine künstlerischen Experimente zur Täuschung und Enttäuschung, die ein animierendes Spiel mit Erwartungen und Kontextverschiebungen eröffnen.

Christin Müller aus Dohna in Sachsen erhielt eine Anerkennung für die konsequente und durchdachte Entwicklung ihrer figürlichen keramischen Plastik, die mit Fragmenten und Brüchen arbeitet.

Die 30jährige Veronika Schneider aus Dachau erhielt eine Anerkennung für ihre rhizomatischen Plastiken, die aus konzeptuellen Überlegungen resultieren und die vielfältige Weiterentwicklungen erfuhren.

In ihrer Bodenarbeit „8 Minuten und 20 Sekunden“, gestaltet aus geschichteten und gefärbten Glasbausteinen, verbindet Jenny Trinks aus Eisenach malerische und skulpturale Elemente und erhielt hierfür ebenfalls eine Ehrung.

Zu sehen ist die Schau noch bis zum 7. März Dienstags, Mittwochs und Freitags von 14 bis 17 Uhr, Donnerstags von 14 bis 19 Uhr sowie am Wochenende von 11 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei.