Sommerflaute auf dem Arbeitsmarkt

von 30. August 2012

 Im August waren 12.828 Männer, respektive 11.501 Frauen arbeitslos. Dies teilte Frau Dr. Petra Bratzke, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit am Donnerstag in Halle mit. Die Arbeitslosenquote stieg insgesamt leicht um 0,2 Prozentpunkte von 11,1% auf nun- mehr 11,3% und entspricht damit dem Landesdurchschnitt Sachsen Anhalts.„Die Ferien- und Urlaubszeit ist in diesem Jahr noch nicht vorbei. Dabei beobachten wir, dass in der Sommerpause in vielen Branchen Einstellungen bis nach den Ferien aufgeschoben werden“, kommentiert Dr. Petra Bratzke die aktuellen Ereignisse auf dem Arbeitsmarkt.Im Rechtskreis SGB III wurden im August 6.277 Arbeitslose gezählt, dies waren 205 oder 3,4Prozent mehr als im Vormonat und 192 mehr als im Vorjahr. Die anteilige SGB III-Arbeitslosenquote lag somit bei 2,9 Prozent.Im Rechtskreis SGB II, der Grundsicherung, waren 18.052 Personen von Arbeitslosigkeit betroffen, folglich 163 oder 0,9 Prozent mehr als vor einem Monat; im Vergleich zum August 2011 waren es 232 Arbeitslose weniger. Die anteilige SGB II-Arbeitslosenquote beträgt 8,4 Prozent. Hier zeigt sich insbesondere, dass der Anteil an Langzeitarbeitslosen, beziehungsweise Arbeitslosen ohne Anspruchsvoraussetzung deutlich höher ist, als die der Agenturarbeitslosen. Hingegen zeigt sich bei dem langfristigen Vergleich eine erhöhte Nachfrage im Bereich Bauaußenberufe und Hilfstätigkeiten. Außerdem ist ein Anstieg der Arbeitslosenzahl der 15 bis unter 20-Jährigen zu beobachten. Gegenüber dem Vormonat waren 79 junge Menschen mehr arbeitslos. „Völlig normal: Das ist vor allem auf das Ende der Schulzeit sowie von Ausbildungen zurückzuführen und entspricht dem Landestrend. Mit Beginn des neuen Ausbildungs-/Studienjahres in den folgenden zwei Monaten rechne ich fest mit rückläufigen Zahlen im Bereich der Jugendarbeitslosigkeit“, so Bratzke weiter. Die Nachfrage an Arbeitskräften ist im August mit einem im Landesvergleich besonders hohem Zugang an gemeldeten Arbeitsstellen saisonuntypisch gestiegen. Private und öffentliche Arbeitgeber meldeten dem gemeinsamen Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur und des Jobcenters Halle (Saale) 982 neue Stellen. Das sind 26,5 Prozent Besetzungswünsche mehr als im Vormonat und 1,3 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Erfreulich: 94,3% aller neu gemeldeten Stellen sind sozialversicherungspflichtige Beschäftigungen und 71,3% unbefristete Stellen.An der Spitze der Nachfrage stehen Arbeitsstellen aus dem Dienstleistungsbereich, Gesundheits- und Sozialwesen, Baugewerbe sowie dem Bereich Verkehr und Logistik.  Innerhalb des Agenturbezirks sind dennoch regionale Unterschiede sichtbar. So waren in der Stadt Halle im August insgesamt 14.153 Personen arbeitslos , ein Zuwachs von 277 Personen, davon wurden 11.300 der Arbeitslosen nach dem SGB II betreut. Die Arbeitslosenquote der Stadt Halle beträgt damit 12,7 Prozent.Im Saalekreis waren 10.176 Männer und Frauen arbeitslos , ebenfall ein Zuwachs von 91 Personen. Hier zeigt sich deutlich ein Nord-/Südgefälle. Im Altsaalkreis sei demnach die Arbeitsmarktsituation günstiger als in Merseburg, wo die Arbeitslosigkeit von Juli auf August um 79 auf 6.075 Personen gestiegen ist. In der Geschäftsstelle Querfurt waren derzeit 1.320 Personen, 37 mehr als im Vormonat arbeitslos.  „Die Tendenz am regionalen Arbeitsmarkt ist weiter insgesamt positiv; jedoch gibt es Anzeichen für eine zukünftige schwächere Entwicklung“, so das Fazit der Chefin der Arbeitsagentur Halle.