Sovello-Sanierung im Alleingang gescheitert – Firma pleite

von 1. August 2012

 (dpa) Die Zukunft der Solarfirma Sovello aus Bitterfeld-Wolfen steht auf Messers Schneide. Wie viele der 1000 Arbeitsplätze kann der Insolvenzverwalter noch retten?Die geplante Sanierung des insolventen Solarunternehmens Sovello aus Bitterfeld-Wolfen in Eigenverwaltung ist gescheitert. Das Amtsgericht Dessau-Roßlau lehnte den Antrag des Managements ab, einen Neustart auf eigene Faust zu versuchen, wie ein Gerichtssprecher am Mittwoch mitteilte. Das Amtsgericht eröffnete ein reguläres Insolvenzverfahren. Ein Gutachter habe die Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung der Sovello GmbH festgestellt. Zum Insolvenzverwalter wurde der Rechtsanwalt Lucas F. Flöther in Magdeburg bestellt.Sovello hatte zuvor bereits angekündigt, sich von etwa der Hälfte der verbliebenen rund 1000 Mitarbeiter trennen zu wollen. Rund 500 Menschen sollten in einer Transfergesellschaft qualifiziert und so in neue Jobs vermittelt werden. Sovello hatte im Mai beim Amtsgericht Dessau-Roßlau die Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet. Diese Pläne lehnte das Insolvenzgericht jetzt aber unanfechtbar ab, wie der Sprecher weiter mitteilte. Zuvor hatte das Land weitere finanzielle Hilfen für Sovello verweigert. Nach EU-Recht sei die angestrebte Hilfe nicht möglich, zudem lägen keine tragfähigen Konzepte vor, hieß es in der Begründung des Wirtschaftsministeriums.Mit der Bestellung des Insolvenzverwalters sei das Gericht einem einstimmigen Votum des vorläufigen Gläubigerausschusses gefolgt. Die Verwaltungs- und Verfügungsbefugnisse sind damit auf Rechtsanwalt Flöther übergegangen.