Soziale Einrichtungen als Job-Motor

von 9. Januar 2012

Soziale Einrichtungen sind ein Jobmotor. Zu dieser Einschätzung kommt der AWO Landesverband Sachsen-Anhalt e.V., der auch 2012 an der Spitze der LIGA der Freien Wohlfahrtspflege steht. Zur LIGA gehören die AWO, die CARITAS, der PARITÄTISCHE, das DRK, die DIAKONIE und der Landesverband Jüdischer Gemeinden.

„Der Umbruch von Gesellschaft und Sozialstaat fordert die Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege heraus“, so AWO-Chef Wolfgang Schuth. Die LIGA repräsentiere rund die Hälfte der 80.000 Menschen, die in Sachsen-Anhalt in der Sozialwirtschaft tätig seien. Nach Angaben der Bundesanstalt für Arbeit haben die sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse zwischen 2007 und 2010 um 2 Prozent in Sachsen-Anhalt zugenommen. Allein im Bereich der Sozialwirtschaft waren es rund 11 Prozent.

„In keiner anderen Branche spiegeln sich steigende Umsatzzahlen so unmittelbar in zusätzlichen Arbeitsplätzen nieder“, meint Schuth. Grund sei die hohe Personalintensität der Aufgaben: „Ob Krankenhaus, Pflege- oder Kindereinrichtung – es geht um den Dienst am Menschen. Unsere Gemeinnützigkeit forciert die Entwicklung, denn Überschüsse werden nicht privat entzogen, sondern fließen direkt in den personalintensiven Kreislauf zurück. Diese arbeitsmarktpolitische Wirkung ist ein eindrucksvoller Beleg für die wichtige Rolle gemeinnützig wirtschaftender Betriebe für unser Gemeinwesen.“

Auch 2012 wolle man als LIGA die Diskussion um Sozialziele für das Land fortführen. „Die Themen demografischer Wandel, Armutsbekämpfung und Ausgrenzung sowie das Problem der schwindenden Förderung durch die öffentliche Hand beschäftigen uns nach wie vor. Die Gesellschaft steht in den nächsten Jahren vor enormen Herausforderungen. Sachsen-Anhalt kann dies nur bewältigen, wenn die zurückgehenden Ressourcen bündelt und zukunftsfähige Strukturen auf den Weg bringt.“, so Schuth. Zu den von der LIGA formulierten Sozialzielen gehören ausreichend viele Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung sowie barrierefreie Arbeitsmöglichkeiten, der Ausbau der häuslichen Pflege für ältere Menschen, wohnortnahe Betreuungsangebote und eine ausreichende Anzahl altersgerechter Arbeitsplätze. Weitere Ziele sind eine ganztägige Kinderbetreuung vom ersten Lebensjahr an unabhängig von der Erwerbstätigkeit der Eltern und gleiche Bildungschancen für Kinder egal welcher sozialer Herkunft. Zudem fordert die LIGA, dass jeder arbeitsfähige Mensch in die Lage versetzt werden muss, von seinem Einkommen den Lebensunterhalt selbst bestreiten zu können.