Stadt informiert Einwohner zur Großen Ulrichstraße

von 20. September 2011

Die Sanierung der Großen Ulrichstraße in Halle (Saale) rückt immer näher. Ab Anfang 2013 soll die Geschäftsstraße für 3,2 Millionen Euro saniert werden (HalleForum.de berichtete). Am Dienstag informierte die Stadtverwaltung die Anwohner ausführlich über das Projekt, für das ein Jahr Bauzeit kalkuliert wurde.

Straßenbahnschienen, Betonplatten, Pflastersteine – so präsentiert sich die Straße derzeit. Etwa 2.500 Radfahrer nutzen die Trasse am Tag, 24 Bahnen kommen pro Stunde, dazu kommt der Lieferverkehr und irgendwo dazwischen finden auch die Fußgänger Platz. Ein ziemliches Wirrwarr, das es zu beseitigen gilt. „Wir wollen den Fußgängern möglichst viel Platz einräumen“, erklärte Planer Andreas Müller von Ipro. Ziel sei es, den Bewegungsspielraum zu vergrößern und neue Platzflächen zu schaffen. Die sollen vor allem in den Einmündungsbereichen der ohnehin durch Poller abgetrennten Nebenstraßen entstehen. Ein Plattenband aus Granit wird künftig komplett durchgezogen. Dadurch könnten die Platzflächen von derzeit 1.500 auf 2.150 Quadratmeter erhöht werden. Die Bordkanten zur Straße hin werden eine Höhe von drei Zentimetern haben. „Ein Kompromiss“, so Müller. Rollstuhlfahrer hätten gern komplett abgesenkte Bürgersteige, Sehbehinderte Personen hingegen bräuchten Orientierungskanten.

Die Haltestellen am Moritzburgring werden behindertengerecht ausgerüstet. Geprüft habe man zudem, die stadtauswärts führende Haltestelle von der Geiststraße in die Große Ulrichstraße zu verlegen. Doch wegen einer Einfahrt und der Kurvenlage sei das nicht möglich, erläuterte Planer Müller.

Fragen der Anwohner betrafen vor allem den Radverkehr. Ein Ladenbesitzer regte an, Fahrradbügel aufzustellen. Andere Bürger erkundigten sich nach zusätzlichen Radwegen, um zu verhindern, dass Radler in den Schienen hängen bleiben. Doch das gebe laut Verwaltung der Querschnitt nicht her, die Straße ist einfach zu eng. Zudem gebe es als Alternative die Kleine Ulrichstraße, so Baudezernent Uwe Stäglin. Damit wird sich an der Situation nichts ändern, Radler fahren weiter zwischen den Gleisen. Man habe zuvor die Unfallsituation geprüft, so die Planer. Es gebe kein gehäuftes Unfallaufkommen durch Stürze. Eher komme es immer zu Problemen zwischen Fahrradfahrern und Fußgängern. Das konnte eine Frau bestätigen. „Es gibt Radler, die fahren wie die Idioten“, erklärte sie. Wenn diese zu Fall kommen, sei das ihre eigene Schuld. Sie selbst nutze die Straße auch häufiger und sei noch nie gefallen.

Ein Problem ist auch der Durchgangsverkehr. Diesen gelte es einzudämmen, meinte ein Besucher. Man wisse um das Problem, teilte die Stadt mit. Doch man könne nicht alles kontrollieren. Eventuell werde es aber eine Änderung durch Einbahnstraßenregelung in der Innenstadt geben.

Bereits im kommenden Jahr will die Stadt die Schulstraße an der Kulturinsel instand setzen, wie Baudezernent Stäglin auf Nachfrage von HalleForum.de sagte. Für die Große Ulrichstraße bleibe dann bis Ende 2013 Zeit. Denn danach braucht man die Straße als Umleitungsstrecke für die bevorstehenden Arbeiten am Steintor.

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