Stadtmarketing will stärker auf das Internet setzen

von 24. November 2010

Nach einer halben Stunde fiel die Entscheidung: Einstimmig votierte der Wirtschaftsausschuss für den Wirtschaftsplan der Stadtmarketing Halle GmbH. Und der hat Auswirkungen auf die Arbeit. Mit einer Million Euro muss die Truppe um Stadtmarketing-Chef Voß im kommenden Jahr auskommen, 100.000 Euro weniger als noch 2010. Im Rahmen der Haushaltskonsolidierung hatte der Stadtrat die Kürzung schon im September beschlossen. Wo genau gekürzt wird, blieb indes offen. Möglicherweise wird sich künftig die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg als Minderheitsgesellschafter stärker beteiligen, dies habe die Uni laut Wirtschaftsdezernent Wolfram Neumann zugesagt. Ziel sei es zudem, alle Gesellschafter mit einem angemessen Beitrag zu beteiligen. Bislang trägt die Stadt fast den kompletten Etat, obwohl ihr nur 55 Prozent der Anteile gehören. Der mit 25 Prozent zweitgrößte Gesellschafter, der Pro Halle e.V., steuert 65.000 Euro bei. Doch auch von anderer Seite steht das Stadtmarketing vor Veränderung. Der Förderverein Pro Halle, der derzeit 10 Prozent der Anteile hält, will sich von der Hälfte trennen. SMG-Chef Stefan Voß hofft nun auf einen „zahlungskräftigen neuen Partner.“

Für die kommenden Jahre setzt das Stadtmarketing auf neue Vermarktungswege. „Ich wollte es selbst kaum glauben, aber wir waren bisher kein Reiseveranstalter.“ Diesen Status hat man nun und kann nun auch komplette Pakete für Touristen mit Übernachtung, Museums- und Restaurantbesuch schnüren. Außerdem will Voß stärker auf das Internet setzen. „Wir müssen mehr online gehen. Wir brauchen ein interaktives Infosystem“, sagte er. Auch Handy-Applikationen sind eine Möglichkeit. „Junge Leute nutzen Apps.“ Deshalb solle es zukünftig auch einen Handy-Stadtführer mit Audioguide geben.