Stadtrat unterstützt Halles Hochschulen bei Strukturrefom

von 6. Februar 2004

Oberbürgermeisterin Ingrid Häußler betonte in ihrer Stellungnahme, dass die Martin-Luther-Universität, die Hochschule für Kunst und Design und eine Vielzahl hochkarätiger wissenschaftlicher Einrichtungen den hervorragenden Ruf Halles als Wissenschaftsstandort prägen. Hier dürfe es keinen Abbau von Potenzialen geben, dies beeinträchtige die wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung der Stadt außerordentlich. Prof. Dr. Wilfried Grecksch, Rektor der Martin-Luther-Universität, kritisierte die Sparpläne der Landesregierung und führte aus, dass das Sparziel von 14 Millionen Euro zum 1. Januar 2006 keinesfalls erreicht werden könne. Prof. Ulrich Klieber, Rektor der Hochschule für Kunst und Design, sagte: ?Jeder Abbau von Personalstellen, jeder Rückgang der Studierendenzahlen schadet unmittelbar der Stadt Halle.? Der Stadt beschloss eine ?Erklärung zur Unterstützung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und der Hochschule für Kunst und Design bei der Hochschulstrukturreform?. Die Erklärung hat folgenden Wortlaut: ?Die angespannte Haushaltssituation des Landes ist bekannt. Umstrukturierungs- und Sparzwänge im Bereich der Universitäten und Hochschulen sind nachvollziehbar und verständlich. Aber frei nach dem Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt gilt: Nicht alle Reformen sparen Geld, und nicht alles, was Geld spart, ist eine Reform. Reform bedeutet nicht nur Umgestaltung, sondern Verbesserung des Bestehenden. Der Stadtrat erwartet deshalb, dass das Land keine Reformen gegen die Universitäten und Hochschulen durchführt, sondern gemeinsam mit ihnen nach sinnvollen Lösungen sucht. Die bisher geplanten Kürzungen bedeuten eine massive Schwächung der in Halle (Saale) ansässigen Hochschulen. Damit ist die Wirtschaftskompetenz der Region und des gesamten wirtschaftlichen, wissenschaftlichen, sozialen und kulturellen Lebens in Halle (Saale) in nicht hinnehmbarer Weise betroffen. Die Martin-Luther-Universität und die Hochschule für Kunst und Design sind ihrer Verantwortung und ihrem Anspruch auf Selbstbestimmung und Autonomie nachgekommen und haben dem Land alternative Vorschläge im Sinne einer effektiven Strukturentwicklung vorgelegt und Einsparpotenziale aufgezeigt. Der Stadtrat appelliert deshalb an das Land eindringlich, die ausgestreckte Hand der Martin-Luther-Universität und der Hochschule für Kunst und Design zur kooperativen Zusammenarbeit aufzugreifen und die universitären Konzepte ernsthaft in seine Betrachtungen einzubeziehen. Eine Fehlentwicklung im Hochschulbereich würde zu kaum mehr zu reparierenden Schäden für Stadt, Land und Universitäten führen.?