Stadtverwaltung und Bfw für Behindertenarbeit ausgezeichnet

von 20. September 2010

Am Montagnachmittag wurde im Rahmen des 5. Behindertenpolitischen Forums im Berufsförderungswerk in Halle (Saale) erstmalig der vom Sozialministerium, Landesbehindertenbeirat und Integrationsamt des Landes initiierte Preis „Pro Engagement – Auszeichnung für Unternehmen mit besonderem Engagement für Menschen mit Behinderungen“ verliehen. Der mit 20.000 Euro dotierte Preis ging an das Gesundheitszentrum Bitterfeld-Wolfen, das Berufsförderungswerk Halle/Saale sowie an die Wäscherei Edelweiß in Burg. Ehrenpreise erhielten die Firma Ilsenburger Grobblech GmbH, die Stadtverwaltung Halle/Saale und das Unternehmen ISA Haus GmbH Magdeburg.

Freude über den Preis bei Halles Sozialdezernent Tobias Kogge. Denn die Stadt tue einiges für die Belange behinderter Menschen. Unter den 2700 städtischen Mitarbeitern seien 115 schwer behinderte und 120 den schwer behinderten gleich gestellte Mitarbeiter. Erst kürzlich wurde ein Kooperationsvertrag mit dem Berufsförderungswerk geschlossen. Damit soll es beispielsweise sehbehinderten Menschen erleichtert werden, sich auf Jobs in der Stadtverwaltung bewerben zu können. An die Gäste im Saal gerichtet sagte Kogge, “kopieren Sie dieses Modell.” Denn alle Absolventen des Berufsförderungswerks können sich auf ausgeschriebene Jobs der Verwaltung zu bewerben wie interne Verwaltungsmitarbeiter.

“Menschen mit Behinderungen haben neben dem Recht auf eine barrierefreie Umwelt auch das Recht auf Zugang zu Bildung und zum Arbeitsmarkt”, sagte Wirtschaftsminister Reiner Haseloff im Rahmen der Preisverleihung. Menschen mit Behinderungen hätten neben dem Recht auf eine barrierefreie Umwelt auch das Recht auf Zugang zu Bildung und zum Arbeitsmarkt. Die Landesregierung habe sich das Ziel gesetzt, möglichst viele Menschen mit Behinderungen durch die Aufnahme eines regulären sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnisses beruflich zu integrieren. “Deshalb soll mit dem erstmals ausgelobten Preis ‚Pro Engagement’ der Einsatz öffentlicher und privater Arbeitgeber für die berufliche Ausbildung und Beschäftigung schwerbehinderter Menschen besonders gewürdigt werden. Ich hoffe, dass die heutigen Preisträger möglichst viele Nachahmer finden.“

Gekommen war zur Verleihung auch Sozialminister Norbert Bischoff. Er betonte: „Noch zu oft haben behinderte Menschen keine Chance auf dem ersten Arbeitsmarkt. Es ist falsch, Menschen mit Behinderung ausschließlich auf Angebote in geschützten Werkstätten zu verweisen. Mit dem neuen Preis wollen wir ein Signal geben, dass Integration auf dem ersten Arbeitsmarkt sehr wohl möglich ist. Die ausgezeichneten Unternehmen sind Vorbild für andere.“ Der Minister plädierte dafür, den „Pro-Engagement-Preis“ in der Wettbewerbslandschaft zu etablieren. Er betonte aber auch: „Die Zahl der Bewerbungen bei der Premiere lag bei 20. Das ist nicht schlecht, aber kann natürlich auch noch deutlich gesteigert werden.“