Stadtwerke Halle (Saale) mit Rekordergebnis

von 20. Juli 2011

Die Zahlen klingen erst einmal verlockend: Mit 554,6 Millionen Euro haben die Stadtwerke Halle im vergangenen Jahr einen Rekordumsatz erwirtschaftet. Doch rund 60 Millionen Euro davon sind auf Buchhaltungseffekte zurückzuführen, wie Stadtwerke-Chef Mathias Lux im Rahmen der Bilanzvorstellung am Mittwoch erläuterte. So ist die VNG mit 50 Prozent in die Kraftwerksgesellschaft Trotha eingestiegen. Trotzdem liege man beim Umsatz über dem Ergebnis von 2009, so Lux, auch wenn dieser Einmal-Effekt abgezogen wird. An die Stadt werden insgesamt 73 Millionen Euro abgeführt. Der Gewinn sank von 16,7 auf 4,6 Millionen Euro. Zu berücksichtigen ist dabei aber auch, dass die Stadtwerke beispielsweise die HAVAG-Betriebskosten selbst zahlten, während es in den vergangenen Jahren Zuschüsse der Stadt gab.

Denn erstmals sei es gelungen, dass die Stadt keinen Zuschuss an die Hallesche Verkehrs AG (HAVAG) zahlen muss. Im Jahr 2009 hatte dieser noch bei 6,9 Millionen Euro gelegen. “Die Zuschuss-Freiheit ist aber nur durch Einmal-Effekte zurückzuführen”, so Lux. “Wir sind noch lange nicht am Ziel.” Unter anderem hatte der Verkauf der GISA-Anteile Geld in die Kassen gespült. Es sei eine große Herausforderung, den städtischen Zuschuss der HAVAG zu übernehmen, gestand Lux.

Gute Nachrichten hatten die Stadtwerke für alle Verbraucher parat. Die Müllgebühren bleiben 2011 und 2012 stabil. Möglich macht es unter anderem die Verwertung von Reststoffen aus dem Hausmüll. Auch die Strompreise werden in diesem Jahr nicht steigen. Beim Gas könne man es nicht versprechen und beobachte die Marktlage, erläuterte EVH-Chef Mathias Krause. Er wiederholte das Ziel, ab kommendem Jahr atomstromfrei zu sein. So solle im kommenden April das modernisierte Kraftwerk Trotha ans Netz gehen. Außerdem folgen 2013 das Wasserkraftwerk Pulverweiden und ein Jahr später das an der Kröllwitzer Papiermühle.

Den Stadtwerken steht laut Personalchef René Walther ein Effizienzprogramm bevor. Dabei soll in den nächsten drei bis vier Jahren auch die Zahl der Mitarbeiter um 170 reduziert werden. Betriebsbedingte Kündigungen solle es aber nicht geben.

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