Städtebau: Halle hofft wieder auf Millionen

von 14. Februar 2012

Mehrere Millionen Euro Fördermittel musste die Stadt Halle (Saale) im vergangenen Jahr verfallen lassen, weil durch den beanstandeten Haushalt die Eigenmittel vom Landesverwaltungsamt nicht freigegeben wurden. Umso wichtiger ist nun ein schneller Beschluss zum Haushalt 2012. Denn auch in diesem Jahr bemüht sich die Stadt wieder um Fördermittel, hat für zahlreiche Projekte Gelder beantragt und hofft nun auf die Zuschlag.

Die meisten Projekte sollen im kommenden Jahr realisiert werden, erläuterte die Stadtverwaltung im Planungsausschuss. So ist die Sanierung der Burggrabenbrücke an der Moritzburg vorgesehen. Mittel hat die Stadt auch für einen Gebäudekomplex an der Ulrichskirche, sowie für die Sanierung der Poliklinik Mitte in der Kleinen Klausstraße und dem denkmalgeschützten Gebäude in der Großen Märkerstraße 5 beantragt. Für das Haus in der Märkerstraße, das die Stadt vor dreieinhalb Jahren erworben hatte, gibt es einen Kaufinteressenten. Und auch für die Poli Mitte interessiert sich ein potentieller Investor. In der Ulrichskirche selbst sollen Standsicherheitsmängel behoben werden.

Auch für mehrere Straßenbauvorhaben hofft die Stadt auf Fördermittel. Dazu gehört unter anderem das Großprojekt Große Ulrichstraße mit den Nebenstraßen Drachritzstraße, Schulstraße und Barfüßerstraße. Auch für die Pfännerhöhe und die Südstraße sind Mittel beantragt. Auf Mittel hofft die Stadt für die Umgestaltung des Platzes am Steintor und die Einrichtung einer Passage. Von der Merseburger Straße soll außerdem das Linksabbiegen in die Rudolf-Breitscheid-Straße / Philipp-Müller-Straße erlaubt werden, hier sind ebenfalls Gelder beantragt worden. Der Kreuzungsbereich hier muss umgestaltet werden, dazu gehört auch die „Blaue Brücke“.

Neben der Saaleklinik am Steg will die Stadt eine öffentliche Parkanlage anlegen. Die Grünfläche am Lutherplatz soll aufgewertet werden und in der Röpziger Straße ist die Errichtung eines Spielplatzes vorgesehen. Ebenso beantragte die Stadt Mittel für den zweiten Bauabschnitt zur Umgestaltung des Stadtparks. Eine Aufwertung ist am Holzplatz vorgesehen.

Ein lang gehegter Traum ist die vollständige Sanierung der Südwache. Auch hier wurden Mittel beantragt, um die Fassade zu erneuern. Für das Glauchaviertel und die nordöstliche Innenstadt hofft die Stadt, auch künftig die Eigentümermoderatoren bereitstellen zu können. Sicherungsmittel wurden außerdem für das Glauchaviertel und die Paracelsusstraße beantragt.

Verlängert werden soll die Hafenbahntrasse als Radweg zwischen Thüringer Bahnhof und Hauptbahnhof. Auf der Saline plant die Stadt eine Promenade im Zusammenhang mit der Hafenbahntrasse und der Hafenstraße. Daneben muss die Stützmauer von der Saline zur Saale dringend instand gesetzt werden, um die Standsicherheit wieder herzustellen. Gelder hat die Stadt auch für den weiteren Umbau der Steintorschule zur Jugendherberge beantragt.

In den Plattenbaugebieten hofft die Stadt dagegen vorrangig auf Fördermittel zum Abriss. So wurden Gelder für den Rückbau von Versorgungsleitungen in der Silberhöhe, Südstadt und Neustadt beantragt. Leerstehende Schulen sollen in der Grenobler Straße, der Haflinger Straße, der Osnabrücker Straße und im Zanderweg fallen. Auch der Abriss zweier früherer Kitas in Heide-Nord, darunter im Fischerring, ist geplant. In Halle-Neustadt will die Stadt zudem das Gebäude einer früheren Bibliothek abreißen.

Bislang sind erst die Förderanträge eingereicht. Für wie viele Projekte die Stadt tatsächlich den Zuschlag erhält, ist noch unklar.