Startschuss für Millionen-Investition am Uniklinikum

von 5. Oktober 2011

"Modernste Klinik unserer Republik" titelte die Freiheit einst. Gemeint war das damalige Versorgungskrankenhaus für Halle-Neustadt, für das heute vor 40 Jahren der Grundstein gelegt wurde. Zunächst entstand ein Bettenhaus. Erst Mitte bis Ende der 70er Jahre kamen ein zweites Bettenhaus und der Versorgungstrakt mit Funktionsräumen dazu. Unter anderem gab es 16 moderne OP-Säle. Vorher mussten die Patienten zwischen den Standorten in Kröllwitz und der Magdeburger Straße gefahren werden. Aufwendig war das und nicht gerade angenehm für Patienten und Mitarbeiter. 1978 konnte dann in Kröllwitz die erste Geburt gefeiert werden. Und 1984 war es dann fertig, das Krankenhaus. Und damit vier Jahre später als die SED-Oberen eigentlich verordnet hatten, wie der ärztliche Direktor Thomas Klöss erläuterte. Modern war die Klinik mit ihren Vierbettzimmern damals tatsächlich. Immerhin hatte jedes Patientenzimmer ein Telefon. Einen Luxus, den die meisten von zuhause noch gar nicht kannten. In den 90ern, nach der Wende, folgte dann die nächste Erweiterung mit neuen Funktionsgebäuden und Platz für Forschung und Lehre, schließlich war das einstige Versorgungskrankenhaus nun ein Universitätsklinikum.

Und pünktlich zum 40. Jahrestag der Grundsteinlegung, quasi als Geschenk, folgt nun die nächste Großinvestition. Am Mittwoch war Baustart mit dem symbolischen ersten Spatenstich. Mit Mitteln vom Land und der EU startet nun der nächste Bauabschnitt. Bis 2013 werden zunächst 44 Millionen Euro investiert. Zwei weitere Bauabschnitt bis 2017 sollen folgen, wobei hier die Finanzierung noch nicht zu 100 Prozent steht. Zwei Gebäudeteile für die Patientenversorgung werden mit Labor, Strahlentherapie und Tumorzentrum errichtet. Auch das Rechenzentrum des Krankenhauses findet in einem Neubau Platz. Zudem wird der Nordteil des Komplements saniert, das Gebäude zuvor vollständig entkernt. Das Wandfries aus DDR-Zeiten bleibt erhalten.

Nach Abschluss der Arbeiten ist unter anderem Platz für die Intensivmedizin, den betriebsärztlichen Dienst und den Bereitschaftsdienst. Später soll der Südteil des Komplements abgerissen und durch Neubauten ersetzt werden. Künftig sollen bis auf die Orthopädie, die Zahnmedizin und die Nuklearmedizin alle somatischen Medizinbereiche in Kröllwitz gebündelt werden.

„Wir senken dadurch auch unsere Betriebskosten und reduzieren den Verbrauch natürlicher Ressourcen“, freut sich der ärztliche Direktor Thomas Klöss. Zudem wird es für die Patienten komfortabler. Das Bettenhaus II habe nicht mehr den heutigen Vorstellungen eines modernen Klinikums entsprochen, hieß es. Mit dem Neubau stehen dann Zwei-Bett-Zimmer inklusive sanitärer Einrichtungen zur Verfügung.