Stellungnahme des Halle-NeuStadt Vereins – Verzögerungen der Neuerrichtung eines adäquaten Dammschutzes

von 16. März 2015

Vor bald zwei Jahren hat diese, unsere Stadt eine Saaleflut erlebt, wie es sie in Jahrhunderten nicht gegeben hat. Bürger aller Altersgruppen und aus allen Teilen der Stadt und ihrer Nachbargemeinden haben zusammen angepackt und THW, Feuerwehren sowie Bundeswehrsoldaten dabei unterstützt, das Schlimmste zu verhindern – einen Bruch der Dämme. Die Katastrophe wurde abgewendet, aber der Damm – insbesondere der Gimritzer Damm – hat derartige Schäden genommen, dass der Schutz der anliegenden Wohngebiete bei einer erneuten Flut nicht mehr gewährleistet ist.

Insofern lag es im Interesse der Bürger dieser Stadt, schnellst möglichst mit dem Aufbau neuer, sicherer Anlagen zu beginnen.

Die Gefährdung der Stadt durch Hochwasser war schon jahrelang bekannt und wurde von Landesregierung, Landesverwaltungsamt und Stadtverwaltung früher weitestgehend ignoriert. Im Gegenteil dazu wurden sehr „prominente“ Bauvorhaben im Hochwassergebiet mit aller Kraft unterstützt.

Die Bürger der Neustadt haben den Wunsch, dass der Damm gebaut wird. Der Halle-Neustadt Verein ist der Überzeugung, dass der Bau, egal in welcher Variante, keinen halleschen Bürger und keinem halleschen Stadtteil Schaden bringen darf. Durch den Damm darf die Hochwassergefahr an keinem bewohnten Standort wachsen.

Klare belegbare Sachverhalte müssen geprüft und geklärt werden. Einen Baustopp wegen „Vermutungen“ und „nicht belegbaren Ängsten“ darf es, auch im Interesse der „Steuerzahler“, nicht geben.

Der neue Dammverlauf wird der Saale möglicherweise einen Flutraum von 7,8 ha entziehen (MZ vom 10.03.2015). Das sind 7800 Quadratmeter. Bei einer Fluthöhe von ca. 3 Meter über Bodenfläche (wahrscheinlich ist es weniger) reden wir über 23.400 Kubikmeter. Welcher Gegner des Dammbaus hat belegbare Kenntnis um wie viel Zentimeter die Saale dadurch steigt? Wer hat beachtet, wie viel Kubikmeter pro Minute in diesem Fall an Halle vorbei fließen? Ist es nicht im Gegenteil so, dass die messbare Erhöhung des Wasserspiegels, wenn überhaupt, dann südlich von Halle festzustellen ist?

Wir fordern von allen streitenden Parteien klare sachliche Argumente und wollen keinen Selbstdarstellungszirkus. Wir erwarten von den Gerichten Entscheidungen auf Tatsachenbasis und nicht auf der Basis von Vermutungen.

Halle-Neustadt-Verein e.V.