Sterilisierer bauen Autobahnen für Radfahrer

von 31. Juli 2017

Freie Fahrt immer und überall scheint die Devise zu sein, die dem Denken der 60er und 70er Jahre entspricht, jetzt aber im Jahre 2017 überholt sein sollte. Eingriffe in die Natur, darunter in die hallesche Auenlandschaft, haben in den letzten Jahren überhandgenommen. Jüngstes Beispiel ist der Ausbau des Saaleradwanderweges an den Pulverweiden. Nachdem jahrzehntelang für Kraftfahrzeuge ganze Landstriche planiert wurden, sollen nun offenbar Radfahrer ihre Autobahn bekommen. Wie massiv die vermeintliche Ökowelle inzwischen das Gegenteil bewirkt, hat ja bereits die Verschandelung Sachsen-Anhalts mit Windrädern und Solarzellen gezeigt.

Was seit der Wende und verstärkt in den letzten zehn Jahren in Halle passiert ist und passiert, erinnert schwer an die Verhältnisse, die man bereits vor 25 Jahren etwa im Taunus (Hessen) bei Frankfurt am Main vorfand: sterilisierte Wälder, voll erschlossen und durchgeputzt. Es ist der Irrsinn im Kleinen, den der weltbekannte Bergsteiger Reinhold Messner bereits vor Jahre im Großen beklagte, als er den Massentourismus auf den Mount Everest, den höchsten Berg der Welt, beklagte, wo unverantwortliche Geschäftemacherei dazu geführt hat, dass inzwischen jeder, vorausgesetzt er hat das Geld, von Sherpas auf den mörderischen Gipfel geschleppt wird.