Stichwahl zwischen Bönisch und Wiegand

von 1. Juli 2012

Halle hat sich noch nicht entschieden: die Wahl zum neuen Oberbürgermeister geht in die nächste Runde. Dann stehen sich in zwei Wochen Bernhard Bönisch (CDU) mit 35,3 und Bernd Wiegand (Parteilos) mit 19,88 Prozent gegenüber. Erschreckend niedrig war die Wahlbeteiligung mit 34,63 Prozent. Insgesamt gingen 67.454 der 194.773 Wahlberichtigten zur Wahl. 624 von ihnen machten ihre Stimme ungültig. Die SPD verliert damit nach 12 Jahren den OB-Posten. Kandidat Kay Senius kam nur auf den dritten Rang. Er will sich morgen mit der Partei und dem Wahlkampfteam zusammensetzen, zum zu analysieren woran es lag. Möglicherweise sei man ja mit den falschen Themen in den Wahlkampf gegangen. Ein SPD-Stadtrat kommentierte das Ergebnis: Die SPD verliert den OB-Posten und Halle gewinnt zwei Luftnummern. Die scheidende Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados sagte mit Blick auf die Stichwahl, sie halte Bernhard Bönisch mit Abstand für den kompetenteren Kandidaten. Dieses sei schon lange im Stadtrat, ebenso Landtagsabgeordneter. Bönisch sei ein ernstzunehmender und seriöser Mensch. In der Stichwahl hätte Senius eine gute Chance gegen Bönisch gehabt. „Aber gewählt ist gewählt.“ Szabados sagte, besonders die Linken müssten sich nun Gedanken machen. Diese seien 1994 und 200 in der Stichwahl gewesen, 2006 nur mit wenigen Stimmen an der Stichwahl vorbeigeschrammt. Doch das jetzige Ergebnis sei ein deutlicher Rückschlag für die Linkspartei. Auch die Grünen müssten sich Gedanken machen. „12,5% eher ein Anfang als ein Ende, Dankeschön an die Hallenserinnen und Hallenser, die mir ihr Vertrauen und ihre Stimme gegeben haben, es geht weiter“, kommentierte Swen Knöchel (Die Linke) sein Wahlergebnis. Bernhard Bönisch (CDU) erklärte, in den kommenden zwei Wochen bis zur Stichwahl geht es nun im Straßenwahlkampf weiter. Viele Gespräche mit Hallensern stünden auf dem Programm. Überrascht zeigte er sich über den doch deutlichen Vorsprung von Bernd Wiegand gegenüber Kay Senius. Er hätte eigentlich mit einer Stichwahl gegen Senius gerechnet. „Aber damit kann ich genauso leben wie mit Kay Senius. Wir machen keinen Wahlkampf gegen jemanden, sondern für uns.“Der Kandidaten der Grünen, Oliver Paulsen, erreichte 8,34 Prozent. Seine Partei will am Mittwoch entscheiden, ob sie für die Stichwahl eine Kandidatenempfehlung abgeben.Bönisch, Bernhard: 35,30 %  Karl, Andreas: 0,96 %  Knöchel, Swen: 12,41 %  Kunze, Christian: 3,25 %  Paulsen, Oliver: 8,34 %  Schöppe, Ingolf: 0,92 %  Schwarz, Antje: 1,54 %  Senius, Kay : 17,39 %  Dr. Wiegand, Bernd: 19,88 %