Stigmatisierung aufgrund der HIV-Infektion ist keineswegs ein Einzelfall

Stigmatisierung aufgrund der HIV-Infektion ist keineswegs ein Einzelfall
von 17. Mai 2018

In der Gesellschaft sind sexuelle und geschlechtliche Minderheiten weitestgehend angekommen. Aber: In Sachsen-Anhalt gehören gegenseitige Akzeptanz und Toleranz von Minderheiten nicht immer zum guten Ton. Sven Warminsky, Landesgeschäftsführer der AIDS-Hilfe Sachsen-Anhalt e.V.: „Akzeptanz und Toleranz ist uns wichtig und sollten selbstverständlich sein, doch werden sie neuerdings infrage gestellt durch eine politisch aktive Minderheit, die mit populistischen Vereinfachungen Intoleranz propagiert und gegen Randgruppen, gesellschaftliche und sexuelle Minderheiten aufhetzt.“

Die Macher des Portals haben Informationen zu den Themen Diskriminierung, das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) und den Datenschutz zusammengestellt. Darüber hinaus finden Betroffene Adressen von Ansprechpartner/innen, die beim Vorgehen gegen Diskriminierung beraten und unterstützen. Außerdem dient das neue Portal als Meldestelle für selbst oder von anderen erlebte Diskriminierung. Unter dem Link www.hiv-diskriminierung.de/diskriminierung-melden ist ein Fragebogen hinterlegt, in den Beteiligte ihre Angaben auf Diffamierung geben.

Die AIDS-Hilfe setzt sich dann mit der meldenden Person in Verbindung. „Nur wenn wir wissen, wie oft, in welcher Form und durch welche Institutionen Menschen mit HIV diskriminiert werden, können wir strukturelle Veränderungen einleiten – damit Diskriminierung künftig nicht mehr geschieht“, erklärt Sven Warminsky, Landesgeschäftsführer der AIDS-Hilfe Sachsen-Anhalt e.V.

Hintergrund:

Jedes Jahr am 17. Mai gibt es den internationalen Tag gegen Homophobie, Transphobie und Biphobie. Das Datum erinnert an den 17. Mai 1990, an dem die Weltgesundheitsorganisation (WHO) beschloss, Homosexualität aus der Liste psychischer Krankheiten zu streichen. Erst seit knapp drei Jahrzehnten gilt Homosexualität nicht mehr als Krankheit. Transsexualität gilt bei der WHO weiterhin als Krankheit. Eine Streichung ist für 2018 vorgesehen.