Streit um Kinderchor auf Höhepunkt

von 7. Oktober 2010

Der Streit um die Zukunft der Singschule wird immer schärfer. Sowohl Förderverein als auch der aktuelle Träger Jugendwerkstatt Frohe Zukunft wollen die Einrichtung betreiben – beide Seiten streiten schon seit Monaten über die Ausrichtung der Schule und des angebundenen Kinderchores samt Festival. Nun ist der Höhepunkt erreicht. Der Förderverein will schon zum Januar 2011 die Singschule betreiben.

Im letzten Kulturausschuss stellten Sybille Amoury und Silke Ilausky vom Förderverein klar: „wir wollen als Förderverein die Singschule übernehmen.“ Der Förderverein kritisierte, dass Sänger des Kinderchores seit 19 Jahren im Opernhaus auftreten. Bislang bekommen Förderverein und Kinder je die Hälfte des Geldes. Doch nun beansprucht die Jugendwerkstatt als Träger die Gelder, die bisher der Förderverein kassierte. Für das laufende Jahr sei wegen des schwelenden Streits noch kein Vertrag mit dem Opernhaus abgeschlossen worden, kritisierte Frau Amoury. Dadurch stünden noch 4.500 Euro offen. Wie Kulturreferentin Ursula Wohlfeld sagte, habe es von Seiten der Jugendwerkstatt schon Vorschläge zu einer Aufteilung der Gelder gegeben. Darauf sei aber der Förderverein nicht eingegangen. Wohlfeld wies zudem darauf hin, dass bereits in der Vergangenheit die Zusammenarbeit zwischen Förderverein und Trägern nicht optimal liefen. Auch als die Singschule noch zum Konservatorium gehörte habe es Misstöne gegeben.

Linken-Stadtrat Rudenz Schramm sieht den Vertrag zwischen Jugendwerkstatt und Stadt kaum erfüllt. So habe er nach Akteneinsicht festgestellt, dass für 2008 und 2009 keine Haushaltspläne vorlagen. Auch ein Qualitätssicherungskonzept gebe es nicht. So sei für ihn nicht klar, wie die 200.000 Euro Fördermittel genutzt würden. Außerdem würde das Gebäude in der Silberhöhe, dass die Jugendwerkstatt per Erbbaupachtvertrag nutzt, zweckentfremdet. Ähnliches beklagte auch der Förderverein. Statt für die Singausbildung würde das Gebäude immer öfter für andere Projekte der Jugendwerkstatt genutzt, für die Stimmbildung stünden immer weniger Räume zur Verfügung.