Studenten beschließen Forderungskatalog

von 4. Dezember 2009

Auf einer Vollversammlung im Audimax der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg hat am Donnerstagabend eine große Mehrheit der anwesenden Studenten einen vom Streikplenum ausgearbeiteten Forderungskatalog zugestimmt. Darin sind zahlreiche Forderungen an Bundes- und Landespolitik sowie die Hochschulleitung aufgestellt.

Die Studierenden setzen sich unter anderem für ein Mitbestimmungsrecht zum Beispiel im Rektorat durch einen studentischen Prorektor, eine bessere finanzielle Ausstattung der Hochschulen und aufgabenorientierte Ausstattung, die Abschaffung von Exzellenzinitiativen und Anwesenheitspflichten sowie NC und anderen Zulassungsbeschränkungen, ein Studentenhonorar (Bafög für alle, das nicht zurückgezahlt werden muss), Masterplätze für alle und die Schaffung einer Qualitätsprüfung für alle Studiengänge.

Eine größere Streitfrage war die im Forderungskatalog geforderte Abschaffung der Bachelor- und Masterstudiengänge. Mehrere Studenten machten deutlich, dass in ihren Fachrichtungen diese Unterscheidung durchaus Sinn macht. Mehrheitlich votierten die Anwesenden jedoch trotzdem für die Abschaffung.

Nicht alle Teilnehmer der Vollversammlung mochten dem umfangreichen Papier zustimmen. Einige sahen hierin zum Teil utopische Forderungen oder wollten nicht alle Punkte mittragen. Andere regten an, doch alle 18.000 Studenten zu fragen und nicht nur die gut 200 Anwesenden.

Auf der Vollversammlung wurde außerdem beschlossen, Ministerpräsident Wolfgang Böhmer und Finanzminister Jens Bullerjahn zu einer Diskussionsrunde einzuladen. Am 10. Dezember wollen die Studenten außerdem ihrem Unmut bei einer Demonstration vorm Landtag in Magdeburg Luft machen. Die seit gut zwei Wochen andauernde Besetzung des Audimax wird fortgeführt.